Der Preisdruck in Deutschland schwächte sich 2023 ab. Gemessen am Harmonisierten Verbraucherindex (HVPI) betrug die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 6 %, nachdem die Verbraucherpreise im Jahr 2022 um 8,7 % gestiegen waren. Rückläufige Energiepreise trugen entscheidend zu diesem geringeren Preisauftrieb bei.
Zinstreppe
Sechs Mal hat der EZB-Rat im Jahr 2023 die Leitzinsen angehoben. Zwischen Juli 2022 und September 2023 vollzog der Rat mit insgesamt 4,5 Prozentpunkten den stärksten Zinserhöhungszyklus seit Einführung des Euro.
Konjunktureller Seitwärtsschritt
Im vergangenen Jahr dämpften die starke Inflation, die schwache Auslandsnachfrage und die straffe Geldpolitik die deutsche Wirtschaftsleistung. Das preis- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt ging um 0,1 % leicht zurück.
Bilanzlänge
Um mehr als 1 800 Mrd € verringerte sich die Bilanz des Eurosystems seit Beginn der jüngsten geldpolitischen Straffung, das ist gut ein Fünftel. Maßgeblich dafür waren die Banken im Euroraum, die in großem Umfang Kredite aus den gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (GLRG) zurückzahlten.
Öffentliche Finanzen
Im Jahr 2023 sank die deutsche Defizitquote von 2,5 % auf 2 %. Ausschlaggebend für den Rückgang war, dass temporäre Krisenmaßnahmen ausliefen. Die Schuldenquote sank ebenfalls und bewegte sich weiter auf 60 % zu. Mit seinem Urteil vom 15. November hat das Bundesverfassungsgericht die Bindungswirkung der Schuldenbremse gestärkt.
Digitaler Euro
Im November 2023 beschloss der EZB-Rat, die Arbeiten zum digitalen Euro in einer auf zwei Jahre angelegten Vorbereitungsphase fortzusetzen.