Publikationen der Bundesbank

Seit der Finanzkrise werden Finanzzyklen, also mittel- bis längerfristige Schwankungen bei der Kreditvergabe und den Vermögenspreisen, sowohl in der Forschung als auch in der wirtschaftspolitischen Debatte verstärkt betrachtet. In diesem Zusammenhang spielt die Geldpolitik eine zentrale Rolle, da sie im Rahmen ihres Primärziels zur Stabilisierung von Finanzzyklen beitragen kann, etwa indem sie Entwicklungen am Immobilienmarkt bei der Festlegung des Zinssatzes berücksichtigt. Rückblickend hätte eine entsprechende Geldpolitik in den USA den Boom und anschließenden Einbruch des US-Häusermarkts in den 2000er-Jahren – und damit auch die weitreichenden Folgen für die dortige Realwirtschaft – deutlich abfedern können.
Die deutschen Fiskalregeln wurden im März grundlegend reformiert. Um den großen Herausforderungen bei Verteidigung und Infrastruktur Rechnung zu tragen, gibt es nunmehr umfangreiche Verschuldungsmöglichkeiten. Dies ist vorübergehend nachvollziehbar. Aufgrund der unbegrenzten Verschuldungsmöglichkeiten für Verteidigungsausgaben sind damit aber längerfristig weder solide Staatsfinanzen noch die Einhaltung der EU-Regeln gewährleistet. Auch sind staatliche Investitionen bei den Kreditspielräumen nur vorübergehend privilegiert. Der nachfolgende Vorschlag für eine Reform der Schuldenbremse adressiert diese beiden Sachverhalte.
Der Monatsbericht Oktober 2025 befasst sich mit den Finanzen der Europäischen Union und beleuchtet dabei die Finanzbeziehungen der Mitgliedstaaten zur EU im Jahr 2024 und den mehrjährigen Finanzrahmen für die Jahre 2028 bis 2034. Ein weiterer Aufsatz analysiert die Auswirkungen von globaler Unsicherheit auf internationale Portfolioströme. Außerdem wird die Finanzlage der Länder und ihrer Gemeinden betrachtet, die sich im Jahr 2024 verschlechtert hat.
Der Monatsbericht September 2025 untersucht den Einfluss von Wechselkursänderungen auf heimische Preise in Zeiten hoher Inflation und stellt die Ertragslage der deutschen Kreditinstitute im Jahr 2024 dar. Außerdem werden Optionen für Großbetragszahlungen in digitalem Zentralbankgeld aufgezeigt.

Wird für die Refinanzierung über Zentralbankkredite ein breiteres Spektrum an Sicherheiten zugelassen, besteht für Banken ein Anreiz, anstelle von Staatsanleihen vormals nicht notenbankfähige Vermögenswerte von geringerer Bonität als Sicherheit zu wählen. Banken könnten dann leichter Staatsanleihen als Sicherheit in privatwirtschaftlichen Repogeschäften nutzen und so dazu beitragen, eine dortige Knappheit von Vermögenswerten zu mindern. Diese Hypothese wird in einer neuen Studie (Greppmair, Paludkiewicz, Steffen, 2024) untersucht.

In der aktuellen Ausgabe informieren wir Sie unter anderem über die erfolgreiche Betriebsaufnahme des ECMS, die Marktkonsultation zu einer möglichen Erweiterung der T2-Öffnungszeiten, Neues bezüglich DLT-Abwicklung sowie über den 10. Geburtstag von T2S.
Der Monatsbericht Juli 2025 untersucht, was hinter dem mehrjährigen Rückgang der deutschen Exportmarktanteile steckt. Außerdem wird die Sicherheitenverwaltung im Euroraum nach Einführung des Eurosystem Collateral Management Systems (ECMS) erläutert. Ein weiterer Aufsatz befasst sich mit den Hauptergebnissen der jüngsten Überprüfung der geldpolitischen Strategie.

Wie wirkt die Geldpolitik auf den Wechselkurs? Wegen der mittelbaren Auswirkungen des Wechselkurses auf die Inflation ist diese Frage für Zentralbanken von großer Bedeutung. Sie ist deshalb in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur umfangreich untersucht worden. Dennoch besteht keine Einigkeit darüber, wie geldpolitische Impulse sich im Zeitablauf auswirken und wie wichtig sie insgesamt für den Wechselkursverlauf sind. Eine kürzlich erschienene Studie kommt zu neuen Erkenntnissen: Geldpolitische Impulse entfalten ihren vollen Einfluss ohne Zeitverzögerung und könnten wichtiger für den Wechselkurs sein als bisher gedacht.
Der Monatsbericht Juni 2025 enthält die aktuelle Deutschland-Prognose der Bundesbank, die einen Ausblick darauf gibt, wie sich die deutsche Wirtschaft vor dem Hintergrund der US-Zollpolitik und des Fiskalpakets der neuen Bundesregierung in naher Zukunft voraussichtlich entwickeln wird. Ein zweiter Artikel beschäftigt sich mit der Überprüfung des geldpolitischen Handlungsrahmens des Eurosystems. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der Fragestellung, wann Versicherte in Rente gehen und wie dabei Ab- und Zuschläge in Bezug auf den Rentenzugang ausgestaltet werden könnten.

Die Treibhausgas-Emissionen des in Euro geführten Eigenportfolios (Euro-Portfolio) und der Währungsreserven der Bundesbank gehen in den letzten Jahren insgesamt zurück. Erstmals werden auch Treibhausgas-Kennzahlen zu den Anteilen an geldpolitischen Beständen des Eurosystems offengelegt, die Unternehmensanleihen sowie gedeckte Schuldverschreibungen und Pfandbriefe (Covered Bonds) umfassen.

Mit dem Ausgang des Brexit-Referendums im Juni 2016 erhöhte sich abrupt die politische und ökonomische Unsicherheit. In einer neuen Studie zeigen wir, dass deutsche Banken ihre Kreditvergabe an Unternehmen im Vereinigten Königreich (UK) in Folge des Referendums verringerten. Durch den Kreditangebotsschock sanken Beschäftigung und Investitionen dieser Firmen. Dabei konnten multinationale Unternehmen im UK diesen Rückgang der externen Kredite durch ihre internationalen Strukturen abfedern, indem sie interne Kapitalmärkte stärker nutzten. Unsere Studie zeigt zum einen, dass der Ausgang des Brexit-Referendums die Wirtschaft im UK auch über indirekte Kanäle belastete. Zum anderen hebt sie die Rolle multinationaler Unternehmen hervor, welche die Folgen besser verkraften konnten.

Um auf die sprunghaft gestiegenen Inflationsraten nach der Pandemie besser reagieren zu können, haben Zentralbanken als zusätzliches geldpolitisches Instrument verstärkt die Kommunikation über den Inflationsausblick genutzt. Im vorliegenden Beitrag werden neue umfragebasierte Ergebnisse vorgestellt, die darauf hindeuten, dass die EZB-Kommunikation ihrer Inflationsprojektionen die Inflationserwartungen der privaten Haushalte deutlich senken kann. Diese Effekte fallen insbesondere dann stark aus, wenn die Zentralbank gemäß einer KISS-Strategie (keep it sophisticatedly simple) einfach und verständlich kommuniziert.
Im Monatsbericht April 2025 werden die Ergebnisse der Vermögensbefragung privater Haushalte aus dem Jahr 2023 vorgestellt. Ein weiterer Aufsatz zeichnet ein aktuelles Meinungsbild der Rolle des Bargelds in der deutschen Gesellschaft. Außerdem wird die Verschuldungslage im nichtfinanziellen Privatsektor des Euroraums seit Beginn der geldpolitischen Straffung erörtert.

In der aktuellen Ausgabe informieren wir Sie unter anderem über die Migration der dänischen Krone auf T2 und TIPS, die Überarbeitung des TIBER-EU Rahmenwerks, die Entwicklung des unbaren Zahlungsverkehrs über die Deutsche Bundesbank im vergangenen Jahr sowie über die Sixth Joint Conference on CCP Risk Management.

In den letzten Jahren nahmen geopolitische Spannungen zu. Dies beeinflusst nicht nur unmittelbar die betroffenen Länder, sondern den gesamten internationalen Handel. In einer neuen Studie zeigen wir, dass steigende geopolitische Risiken in Handelspartnerländern Warenimporte verteuern und dämpfen und Lieferketten beeinträchtigen. Zudem dürften sie eine Fragmentierung des Welthandels fördern. Besonders bedeutend sind dabei Risiken im Zusammenhang mit China.
Der Monatsbericht März 2025 enthält einen Vorschlag zur Reform der Schuldenbremse und untersucht den Zugang zu Bargeld in Deutschland. Darüber hinaus befasst sich ein Beitrag mit der Analyse geldpolitischer Kommunikation mithilfe von künstlicher Intelligenz. Ein weiterer Aufsatz beleuchtet die Rolle von Zentralverwahrern in Europa vor dem Hintergrund ihrer Bedeutung für die Kapitalmarktunion. Außerdem wird die deutsche Zahlungsbilanz für das Jahr 2024 analysiert.
Im Monatsbericht Dezember 2024 wird die Deutschland-Prognose der Deutschen Bundesbank veröffentlicht, die einen Ausblick darauf gibt, wie sich die deutsche Wirtschaft in naher Zukunft voraussichtlich entwickeln wird. Ein zweiter Aufsatz beleuchtet die Finanzierungskosten der Banken in Deutschland im geldpolitischen Zinszyklus. Abschließend analysiert ein Beitrag die Ertragslage und die Finanzierungsverhältnisse deutscher Unternehmen während der Phase geldpolitischer Straffung.
Der Monatsbericht Oktober 2024 untersucht, wie sich die unterschiedliche Erfassung einbehaltener Gewinne in der Zahlungsbilanz auf den deutschen Leistungsbilanzüberschuss auswirkt. Ein weiterer Beitrag legt aktuelle Entwicklungen im Hinblick auf die internationale Verflechtung Deutschlands über Direktinvestitionen dar. Außerdem wird beschrieben, wie sich die Länderfinanzen im Jahr 2023 entwickelt haben, wobei festgestellt wird, dass sich die Lage verschlechtert hat, gleichwohl aber noch ein struktureller Überschuss zu verzeichnen ist. Zuletzt beleuchtet ein Aufsatz die aktuelle Lage der Lohnentwicklung in Deutschland, vergleicht sie mit dem Euroraum und gibt einen Ausblick.
Der Monatsbericht September 2024 untersucht, welchen Einfluss die europäische Klimapolitik auf deutsche Direktinvestitionen hat und stellt die Ertragslage der deutschen Kreditinstitute im Jahr 2023 dar. Außerdem wird der Digital Operational Resilience Act (DORA) aus der Perspektive bankgeschäftlicher Prüfungen betrachtet. Schließlich beschreibt ein Beitrag die Finanzbeziehungen der Mitgliedstaaten zum EU-Haushalt und zum Extrahaushalt Next Generation EU im Jahr 2023.
Der Monatsbericht Juli 2024 betrachtet den globalen Disinflationsprozess und seine Kosten. Er stellt in einem weiteren Beitrag die Entwicklung der Unternehmenskredite in Deutschland seit Beginn der geldpolitischen Straffung dar. Darüber hinaus wird das EU-Bankenpaket, das insbesondere die Umsetzung des Basel III-Standards umfasst, näher beleuchtet.
Der Monatsbericht Juni 2024 enthält einen Beitrag zum Thema Abgabenlast auf Arbeitseinkommen im internationalen Vergleich: Zum Unterschied von Rentenbeitrag und Steuerzahlung. Zudem beschreibt er kurz die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Quartal 2024.
Der Monatsbericht April 2024 erläutert die Entwicklung der Vermögensbilanz der privaten Haushalte, skizziert die Wirkung des technologischen Fortschritts auf die Energieeffizienz und gibt eine Übersicht über die Gläubigerstruktur von Staatsanleihen im Euroraum.
Der Anstieg der Leitzinsen hat im vergangenen Jahr den Jahresabschluss der Deutschen Bundesbank geprägt. Für das Geschäftsjahr 2023 weist sie ein ausgeglichenes Bilanzergebnis aus, weil Belastungen im zweistelligen Milliardenbereich über ihre Finanzpuffer abgefedert werden konnten. Dazu löste die Bundesbank ihre Risikovorsorge vollständig auf und verringerte ihre Rücklagen. Wie in den Vorjahren wurde kein Gewinn an den Bundeshaushalt abgeführt.
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