Inflationsrate
Von den vorgelagerten Wirtschaftsstufen gingen eher preisdämpfende Impulse aus. Gegenüber dem Vormonat blieben die Einfuhrpreise im November zwar unverändert. Dabei gaben allerdings die Preise ohne Energie sichtbar nach. Bei den Erzeugerpreisen, für die schon Angaben zum Dezember zur Verfügung stehen, sanken die Preise für Energie kräftig. Andere Waren verteuerten sich leicht. Gegenüber dem Vorjahr lagen die Einfuhrpreise zuletzt um 9 % und die inländischen Erzeugerpreise um 8½ % niedriger.
Auf der Verbraucherstufe waren die Preise im Dezember saisonbereinigt erneut leicht rückläufig. Die Energiepreise sanken weiter, während die Preise für Nahrungsmittel unverändert blieben und sich Industriegüter und Dienstleistungen leicht verteuerten. Im Ergebnis sank der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) saisonbereinigt um 0,1 % gegenüber dem Vormonat. Trotzdem erhöhte sich der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr kräftig, und die Inflationsrate stieg deutlich von 2,3 % im November auf 3,8 %. 6 Grund für diesen erwarteten Anstieg sind im Wesentlichen die einmaligen staatlichen Soforthilfen bei den Gas- und Fernwärmezahlungen im Dezember 2022. Diese führten dazu, dass aufgrund des Basiseffekts der zuvor stark negative Beitrag der Energiekomponente zur Gesamtrate wieder merklich positiv wurde. Die Kerninflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie- und Nahrungsmittelpreisen blieb näherungsweise konstant und betrug 3,4 % (November 3,5 %).
Im Jahr 2023 lag die Inflationsrate, wie bereits im Vorjahr, im historischen Vergleich außergewöhnlich hoch. Die HVPI-Rate betrug im Jahresdurchschnitt 6,0 % (2022: 8,7 %), wobei die Inflationsrate im Jahresverlauf deutlich rückläufig war. 7 Für die nach wie vor hohe Teuerungsrate waren insbesondere die sehr hohen, gegenüber 2022 nochmals gestiegenen Preiszuwächse bei Nahrungsmitteln verantwortlich. Auch Dienstleistungen verteuerten sich 2023 noch stärker als zuvor. Dagegen blieb die Rate bei den Industriegütern unverändert und ermäßigte sich bei Energie ganz erheblich. Aber auch diese beiden Komponenten verteuerten sich gemessen am langjährigen Mittel weiterhin überdurchschnittlich. Zu Beginn des neuen Jahres dürfte die Inflationsrate wieder spürbar zurückgehen, da der erhöhende Basiseffekt aus dem Dezember entfällt.