Unbarer Zahlungsverkehr über die Deutsche Bundesbank im Jahr 2024

Die drei TARGET-Services sind ein wesentlicher Pfeiler der Euro-Finanzmarktinfrastruktur für den Euro mit großer Akzeptanz und hoher Betriebsstabilität. In T2 werden eilbedürftige Groß- bzw. Individualzahlungen abgewickelt, T2S dient der Abwicklung von Wertpapiertransaktionen in sicherem Zentralbankgeld und TIPS der Abwicklung von SEPA Echtzeit-Überweisungen (Instant Payments). 

Die Bundesbank bildet zusammen mit den über sie teilnehmenden Finanzmarktakteuren rechtlich ein eigenständiges Zahlungsverkehrssystem (TARGET-BBk). Im Zahlungsverkehrsmodul des deutschen T2-Services wurden im Jahr 2024 arbeitstäglich knapp 209.000 Zahlungen – und somit ähnlich viele Transaktionen wie im Vorjahr – abgewickelt. Das betragsmäßige Volumen lag bei 860 Milliarden Euro und verzeichnete einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der deutschen Komponente an den Einreichungen in T2 blieb mit rund 49 % im Bereich der Stückzahlen bzw. gut 41 % des Betragsvolumens praktisch stabil. 

Über die dedizierten T2S-Geldkonten von deutschen Banken wurden im Berichtsjahr arbeitstäglich knapp 291.000 Wertpapiertransaktionen verrechnet. Mit rund 46 % aller T2S-Transaktionen blieb der Anteil der deutschen T2S-Komponente gegenüber dem Vorjahr unverändert. Das Betragsvolumen – welches erneut leicht gestiegen ist – lag arbeitstäglich bei mehr als 300 Milliarden Euro. Der betragsmäßige Anteil am Gesamtvolumen blieb mit 25 % im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls stabil. 

Dem positiven Trend der letzten Jahre folgend, konnten sich Anzahl und Betragsvolumen der deutschen TIPS-Zahlungen auch in 2024 knapp verdoppeln. Arbeitstäglich wurden rund 171.000 Zahlungen mit einem Betragsvolumen von mehr als 150 Millionen Euro eingereicht. Der Anteil der von deutschen Banken gesendeten Zahlungen an allen TIPS-Zahlungen ist erneut leicht angestiegen auf nunmehr 14 %. 

Die Bundesbank ist jedoch im Zahlungsverkehr nicht nur im Bereich der TARGET-Services aktiv. Mit dem SEPA-Clearer und dem Scheckverrechnungsdienst in ihrem System EMZ (Elektronischer Massenzahlungsverkehr) bietet sie vielmehr – komplementär zu anderen Dienstleistern im Interbanken-Clearing – auch Abwicklungsmöglichkeiten im klassischen Massenzahlungsverkehr an. Im Jahr 2024 wurde mit rund 8,3 Milliarden EMZ-Zahlungen (Überweisungen, Einzüge, Karten- und Scheckzahlungen) erneut eine Rekordstückzahl erreicht. Bei Betrachtung einzelner Instrumente ist der Anstieg insbesondere auf die SCC-Karteneinzüge und die SDD-Lastschriften zurückzuführen, während die Scheckzahlungen weiterhin rückläufig sind. Arbeitstäglich wurden im Laufe des Berichtsjahres 32 Millionen Zahlungen im Betrag von gut 19 Milliarden Euro über den EMZ weitergeleitet. Der Dezember 2024 ging mit rund 784,9 Millionen Transaktionen als neuer „Spitzen“-Monat in die EMZ-Historie ein.

Übersicht: Unbarer Zahlungsverkehr über die Deutsche Bundesbank im Jahr 2024
Übersicht: Unbarer Zahlungsverkehr über die Deutsche Bundesbank im Jahr 2024

Hat Ihnen diese Seite geholfen?