1 Deutsche Wirtschaftsleistung im zweiten Vierteljahr leicht gesunken
2 Weiterhin schwache Industriekonjunktur und wohl nur verhaltene Belebung des Konsums
3 Arbeitsmarkt mit wenig Dynamik
4 Löhne steigen im Trend noch immer kräftig
5 Disinflationsprozess stockt vorübergehend
6 Deutsche Wirtschaft kämpft weiterhin mit Gegenwind
Literaturverzeichnis
In nominaler Betrachtung stieg das BIP dagegen kräftig um 1,4 %. Die Saisonbereinigung umfasst hier und im Folgenden auch die Ausschaltung von Kalendereinflüssen, sofern sie nachweisbar und quantifizierbar sind. Mit der Schnellmeldung wurden auch die Vorquartale revidiert, aufgrund einer Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen teilweise ab 1991. Vgl.: Statistisches Bundesamt (2024a). Dennoch liegt das Produktionsniveau der energieintensiven Wirtschaftszweige weiterhin mehr als 10 % unter jenem vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die entsprechende Frage wird in den Umfragen des ifo Instituts nur vierteljährlich gestellt. Die Ergebnisse werden stets im ersten Monat eines Quartals veröffentlicht. Vgl.: Statistisches Bundesamt (2024b). Im Rahmen der Generalrevision 2024 der VGR wurde die Erwerbstätigkeit am Arbeitsort seit 1991 nach oben revidiert. Mit der Veröffentlichung der Daten für den Monat Juni 2024 liegen die Erwerbstätigenzahlen im ersten Halbjahr 2024 etwa ¼ % höher als zuvor ausgewiesen. Die zugrunde liegende konjunkturelle Beschäftigungsentwicklung veränderte sich jedoch nicht nennenswert. Siehe: Statistisches Bundesamt (2024c). Die Fußballeuropameisterschaft der Männer in Deutschland spielt hierfür keine Rolle. Zum einen reichen die Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erst bis zum Mai 2024, zum anderen dürfte die Fußballeuropameisterschaft vor allem kurzfristige und geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse in diesem Bereich geschaffen haben. Das Lohnwachstum im zweiten Quartal wurde vor allem durch einen negativen Basiseffekt im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen sowie in der Energieversorgung stark gedämpft. Im Vergleich zum Vorjahr minderten dort die hohen Inflationsausgleichsprämien vom Juni 2023 den Lohn. In diese Statistik gehen nur die Nominallöhne von Vollzeitbeschäftigten ein. Auch in dieser Erhebung schlug sich der Basiseffekt der Inflationsausgleichsprämien des Vorjahres im Öffentlichen Dienst und der Energieversorgung dämpfend in der Zuwachsrate nieder. Die Werte beziehen sich auf den Eckentgeltempfänger. In niedrigeren Entgeltgruppen kann der Anstieg aufgrund von Sockelbeträgen und Inflationsausgleichsprämien höher und in höheren Entgeltgruppen niedriger ausfallen. Neben den rund 19 % in der Systemgastronomie betragen sie beispielsweise 12,5 % bei den öffentlichen Banken und etwa 16 % im Gebäudereinigerhandwerk (bezogen jeweils auf das Eckentgelt). Beim nationalen Verbraucherpreisindex ( VPI ) betrug die entsprechende Rate 2,3 %, nach 2,5 %. Beim nationalen Verbraucherpreisindex stieg die Rate ebenfalls leicht von 2,2 % auf 2,3 %. Vgl.: Deutsche Bundesbank (2024). Wesentliche Unsicherheiten bestehen im Zusammenhang mit geopolitischen Konflikten, der Wirtschaftspolitik oder jüngst auch den Finanzmärkten. Vgl. zur Messung von wirtschaftspolitischer Unsicherheit etwa den von Baker et al. (2016) auf Zeitungsartikeln basierenden Index. Dieser ist im Juli nochmals deutlich angestiegen und befindet sich aktuell auf dem zweithöchsten Wert seit dem Start seiner Berechnung im Jahr 1993.