1.6 Inflationsrate im Februar etwas weiter gesunken, Kernrate gestiegen
Der Preisdruck auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen war zu Jahresbeginn weiterhin rückläufig, vor allem wegen Energie. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Einfuhrpreise im Januar, wobei insbesondere die Preise für Energie kräftig nachließen. Die Erzeugerpreise, für die schon Angaben zum Februar vorliegen, waren insgesamt ebenfalls wegen Energie moderat rückläufig, blieben aber ohne Energie etwa konstant. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Preise für eingeführte Güter zuletzt um 8,5 % und für inländische Erzeugnisse um etwa 4,1 % niedriger.
Die Verbraucherpreisdynamik war im Februar erneut hoch. Die Preise auf der Verbraucherstufe stiegen im Februar saisonbereinigt an. Dienstleistungspreise wurden erneut überdurchschnittlich stark angehoben. Auch Energie und Industriegüter ohne Energie verteuerten sich spürbar, während sich unverarbeitete Nahrungsmittel kräftig verbilligten. Insgesamt stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,3 %. Trotzdem verringerte sich die Inflationsrate, gemessen am HVPI im Vergleich zum Vorjahr, von 3,1 % auf 2,7 %. 5 Hauptgrund dafür waren die im Vorjahresvergleich gefallenen Kosten für Nahrungsmittel, Energie und Industriegüter ohne Energie. Dienstleistungen wiesen dagegen nach wie vor eine überdurchschnittlich hohe Teuerungsrate auf. Die Kerninflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln blieb näherungsweise konstant und betrug 3,5 % (Januar: 3,4 %).
In den Frühlingsmonaten dürfte die Inflationsrate merklich schwanken. In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate tendenziell weiter abnehmen. Während bei Nahrungsmitteln und nicht energetischen Industriegütern ein spürbar abnehmender Preisdruck erwartet werden kann, ist im Dienstleistungsbereich von einem deutlich langsameren Disinflationsprozess auszugehen. Dazu trägt auch das aktuell kräftige Lohnwachstum bei. Aufgrund der durch die frühe Osterwoche hervorgerufenen Kalendereffekte ist allerdings mit erhöhten Schwankungen der Inflationsrate im Vorjahresvergleich zu rechnen. So dürfte dieses Jahr der HVPI für Pauschalreisen im März deutlich höher und im April deutlich niedriger ausfallen als im letzten Jahr.