Monatsbericht – März 2024

Bargeld könnte in Krisenzeiten als Vertrauensanker dienen, da es ausfallsicheres Zentralbankgeld ist und in Not- und Krisensituationen auch ohne technische Infrastruktur verwendet werden kann. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Aufsatz die internationale Banknotennachfrage in ausgewählten Krisen. Grundlage der Fallstudien bilden Zeitreihen zum Banknotenumlauf in 16 ausgewählten Ländern beziehungsweise Währungsräumen aller Kontinente im Zeitraum von 1990 bis 2022.

Die vorliegenden Informationen zur internationalen Entwicklung der Banknotennachfrage bestätigen zunächst den Eindruck einer steigenden globalen Bargeldnachfrage, ungeachtet der in vielen Ländern sinkenden Barzahlungsanteile (Banknoten-Paradoxon). So steigt der Banknotenumlauf für die meisten der in diesem Aufsatz betrachteten Währungen und nimmt in der Regel sogar auch im Verhältnis zum nominalen BIP zu. Markante Ausnahmen von dieser Regel bilden Norwegen und Schweden, wo der Banknotenumlauf im Verhältnis zum nominalen BIP stark gefallen ist. In der Literatur wird dies auf eine sinkende Nachfrage nach Banknoten zur Wertaufbewahrung zurückgeführt.

Darüber hinaus wird anhand von Fallstudien die Entwicklung des Banknotenumlaufs in ausgewählten Krisen unterschiedlicher Art beschrieben. Betrachtet werden die asiatische Finanzkrise (Asienkrise) von 1997 bis 1999, das Jahr-2000-Problem (Y2K), die Terroranschläge vom 11. September 2001 (9/11), die globale Finanzkrise 2008, die Covid-19-Pandemie sowie der Ukrainekrieg, welcher mit dem russischen Angriff am 24. Februar 2022 begann. Als Treiber der Banknotennachfrage werden in diesem Aufsatz Transaktionsmotive, Wertaufbewahrungs- sowie Vorsichtsmotive unterschieden. Diesen unterschiedlichen Anlässen der Banknotennachfrage wird durch die getrennte Betrachtung des Umlaufs kleiner und großer Banknotenstückelungen Rechnung getragen.

Die Analyse hat einen beschreibenden Charakter und dient vor allem der Hypothesengenerierung. So können die Reaktionen der Banknotennachfrage zeitlich und regional begrenzt sein, und in ausgewählten Fällen sinkt der Banknotenumlauf infolge eines Krisenereignisses. In der Gesamtschau legen die Fallstudien gleichwohl nahe, dass Krisen für den Kreis der betrachteten Länder zur dynamischen Entwicklung der Banknotennachfrage beigetragen haben dürften. Dies gilt sowohl für kleine als auch für große Banknotenstückelungen. Hinter der krisenbedingt zusätzlichen Nachfrage nach Banknoten dürfte vor allem das Vorsichtsmotiv gesteckt haben. 

1 Einleitung

Bargeld ist Zentralbankgeld und unterliegt daher keinem Ausfallrisiko. Als physisches Zahlungsmittel kann es in Not- und Krisensituationen auch ohne technische Infrastruktur eingesetzt werden und somit bei technischen Störungen oder Naturkatastrophen zur Aufrechterhaltung des Zahlungsverkehrs beitragen. Mit Blick auf diese Eigenschaften wird oft die Rolle von Bargeld in Krisen diskutiert. 1 Tatsächlich ließ sich beispielsweise in der globalen Finanzkrise oder der Covid-19-Pandemie ein markanter Anstieg des Euro-Banknotenumlaufs beobachten. 2

Vor diesem Hintergrund untersucht die Bundesbank in ausgewählten Fallstudien, wie sich die Banknotennachfrage in Krisen entwickelt hat. 3 Grundlage der Analysen bilden Zeitreihen zur Entwicklung des Banknotenumlaufs von 16 ausgewählten Währungen im Zeitraum von 1990 bis 2022. 4 Die Entwicklung der Banknotennachfrage über die Zeit und im internationalen Vergleich ist von grundsätzlichem Interesse, sie wird daher in Abschnitt 2 des Aufsatzes zunächst unter allgemeinen Gesichtspunkten ausführlich vorgestellt. Abschnitt 3 betrachtet hingegen die Banknotennachfrage in Krisen anhand einer grafischen Analyse ausgewählter Länder-Krisen-Konstellationen. Dabei werden sechs Krisen herangezogen, die sich zwischen 1997 und 2022 ereignet haben. 5 Bei dieser Analyse wird zwischen kleinen und großen Banknotenstückelungen unterschieden, um deren unterschiedlichen Verwendungszwecken Rechnung zu tragen. 6 So werden kleine Stückelungen in der Regel zum Bezahlen von Waren und Dienstleistungen verwendet (Transaktionskassenhaltung beziehungsweise Transaktionsmotiv). 7 Große Denominationen werden dagegen typischerweise zum Zwecke der Wertaufbewahrung im Rahmen der Portfolioallokation nachgefragt (Wertaufbewahrung beziehungsweise Wertaufbewahrungsmotiv). 8 Für die Auswahl von Vermögenswerten bei der Portfolioallokation sind die relative Rendite, das relative Risiko und die relative Liquidität der Anlageklassen von Bedeutung. So sinkt etwa die Nachfrage von Banknoten zur Wertaufbewahrung mit den Opportunitätskosten der Bargeldhaltung, das heißt der Verzinsung von nahen Substituten von Bargeld wie zum Beispiel Sichteinlagen bei Banken. 9 Für das Verständnis der Banknotennachfrage in Krisen ist es hilfreich, zusätzlich das Vorsichtsmotiv heranzuziehen, welches zur Nachfrage von Bargeld sowohl für Transaktionszwecke als auch zur Wertaufbewahrung führen kann. Die Vorsichtskasse dient grundsätzlich der Vorsorge gegenüber ungeplanten oder unerwarteten Ausgaben. Auch in Krisenzeiten ist das Vorsichtsmotiv von Bedeutung und führt dann zur Nachfrage nach Banknoten als Vorsichtsmaßnahme angesichts (großer) Unsicherheit. Genannt seien hier die Sicherung von Liquidität in Form kleiner Banknotenstückelungen für Transaktionen im Falle von möglichen Engpässen bei der Bargeldversorgung, aber auch die Wertaufbewahrung mittels Banknoten großer Stückelung bei befürchteten Bankenzusammenbrüchen, Börsencrashs oder politischen Unruhen. 10

Mit der explorativen Analyse sollen die Entwicklung der Banknotennachfrage in ausgewählten Krisen beschrieben sowie Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Banknotennachfrage und Krisen abgeleitet werden. Der gewählte deskriptive Ansatz unterliegt als solcher allerdings einigen wichtigen Einschränkungen. So eignet er sich nicht dazu, Hypothesen zu testen oder kausale Effekte festzustellen. Insbesondere die in der empirischen Arbeit wichtige Kontrolle für die Effekte anderer Einflussfaktoren sowie Aussagen über statistisch signifikante Effekte und deren Größenordnung bleiben Ansätzen der schließenden Statistik vorbehalten, welche zu einem späteren Zeitpunkt angestrebt werden.

2 Länderübersicht

Die 16 ausgewählten Länder decken alle Kontinente ab. Neben den geläufigsten Währungen (US-Dollar, Euro, Schweizer Franken, Pfund Sterling und Yen) werden auch große Schwellenländer in Südamerika und Asien und ihre Währungen berücksichtigt. 11 Die Schaubilder zeigen für diese Länder nach Kontinenten gruppiert das Verhältnis des Banknotenumlaufs zum nominalen BIP (Banknotenquote) als Maß für die Verwendung von Banknoten. Die Verläufe lassen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Besonderheiten einzelner Länder erkennen.

In Marokko hat sich die Banknotenquote im Untersuchungszeitraum mehr als verdoppelt. Nach einem vorübergehenden, der Covid-19-Pandemie geschuldeten Anstieg auf 29 % im Jahr 2020 belief sich dieses Verhältnis im Jahr 2022 auf knapp 27 %. Diese Quote liegt damit, abgesehen von Japan, deutlich über dem entsprechenden Verhältnis der entwickelten Industrieländer. Die dynamische Entwicklung der Banknotenquote in Marokko wurde wohl durch die Nachfrage nach großen Stückelungen zur Wertaufbewahrung getrieben. So stieg der Hortungsanteil der beiden größten Banknotenstückelungen nach Schätzungen von Saidi et al. (2023) von etwa 20 % zu Beginn des Jahrtausends auf zwischen 60 % und 80 % im Jahr 2021. 12

Unter den vier asiatischen Ländern ist das Verhältnis zwischen Banknotenumlauf und BIP als Maß für die Bargeldverwendung in Indonesien relativ stabil. In der Türkei wies die Banknotenquote zwischen 2005 und 2016 einen steigenden Trend auf und fiel danach bis 2022 wieder auf ihren Ausgangswert zurück. 13 Gleichzeitig hat sich dort der umsatzbezogene Bargeldanteil am Verkaufsort zwischen 2012 und 2019 kaum verändert, das heißt, die Barausgaben sind proportional zu den Konsumausgaben gestiegen. 14 Die Banknotenquote in Japan weist einen deutlich steigenden Trend auf und lag im Jahr 2022 mit 22,5 % auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Wichtige Treiber hinter dieser Entwicklung dürften niedrige Zinsen, fallende Preise und Bedenken bezüglich der Stabilität von Banken infolge der Anfang der 1990er Jahre geplatzten Blase am Immobilienmarkt gewesen sein. 15 Fujiki und Nakashima (2019) erklären die Zunahme des Verhältnisses zwischen Bargeldumlauf und BIP in Japan trotz der Fortschritte bei unbaren Zahlungsmitteln mit einer starken Hortungsnachfrage. Diese habe den negativen Effekt der Substitution von Bargeld durch unbare Zahlungsmittel bei alltäglichen Zahlungen überwogen. 16 In Indien lag das Verhältnis zwischen Banknotenumlauf und BIP im Jahr 1990 mit knapp 9 % auf dem Niveau Japans. Seitdem stieg es meistens an und erreichte im Jahr 2022 knapp 13 %. Der vorübergehende Einbruch im Jahr 2016 war der Demonetisierung vom 8. November jenes Jahres geschuldet, als die indische Regierung überraschend die beiden größten umlaufenden Rupie-Stückelungen (500 INR und 1 000 INR) der aktuellen "Gandhi Banknotenserie" mit Gültigkeit ab Mitternacht desselben Tages aus dem Umlauf zog. 17 Mit dieser Maßnahme bezweckte die Regierung, nicht angegebene Einkommen abzuschöpfen und die Steuerbemessungsgrundlage zu erweitern. 18 Die Demonetisierung stieß einen Rückgang des Bargeldanteils am Verkaufsort an. Auf den Umsatz bezogen sank dieser zwischen 2012 und 2019 um etwa 30 Prozentpunkte, davon 17 Prozentpunkte allein in den drei Jahren nach der Demonetisierung. 19

In Australien bewegte sich die Banknotenquote insgesamt unter Schwankungen eher seitwärts. Auffällig sind die vorübergehenden krisenbedingten Anstiege (Zacken) in den Jahren 1999 (Y2K), 2001 (9/11), 2008 (globale Finanzkrise) und 2020 (Covid-19-Pandemie). 20 Nach seinem historischen Höchststand von fast 5 % im Jahr 2020 lag das Verhältnis zwischen Banknotenumlauf und BIP im Jahr 2022 mit 4,2 % immer noch auf einem historisch moderat erhöhten Niveau. 21 Die Nachfrage nach Banknoten zu Transaktionszwecken ist rückläufig. So sank der Anteil der Barzahlungen am Gesamtzahlungsaufkommen (nach Wert) im Einzelhandel von 38 % im Jahr 2007 auf 11 % im Jahr 2019. 22 Neben den zur Wertaufbewahrung gehaltenen Beständen dürfte der Auslandsumlauf zum steigenden Gesamtumlauf beigetragen haben. So gibt es Hinweise darauf, dass die Banknotenstückelung mit dem höchsten Nennwert (100 AU-$) im Ausland nachgefragt wird. 23

Die in Europa ausgewählten Länder lassen sich in drei Gruppen aufteilen. In die erste Gruppe fallen die beiden skandinavischen Länder Norwegen und Schweden. In Schweden ist der Banknotenumlauf seit 2010 und in Norwegen seit 2016 stark gesunken. In beiden Ländern fiel die Banknotenquote bereits seit Beginn der 1990er Jahre stark und lag zuletzt bei nur noch rund 1 %. Diese Abweichung vom "Banknoten-Paradoxon" 24 führen Claussen et al. (2023) – trotz des Bedeutungszuwachses von digitalen Zahlungsmitteln – in erster Linie auf einen Rückgang der Bargeldnachfrage zur Wertaufbewahrung zurück und nicht auf eine rückläufige Bargeldnachfrage zu Transaktionszwecken. 25 Den Rückgang des Umlaufs der (zur Wertaufbewahrung nachgefragten) großen Stückelungen in Schweden schreiben sie den dortigen positiven Erfahrungen mit dem Krisenmanagement der Regierung zu. Dadurch seien die Anreize gesunken, große Banknoten als Absicherung gegen Unsicherheit zu halten. Die zweite Gruppe umfasst das Vereinigte Königreich. Der Anteil der Barzahlungen an den Transaktionen im gesamten Zahlungsverkehr sank dort von gut 80 % im Jahr 1990 auf knapp 20 % im Jahr 2020. 26 Gleichwohl unterliegt das Verhältnis zwischen Banknotenumlauf und BIP im Untersuchungszeitraum einem steigenden Trend und befindet sich nun auf einem historisch hohen Niveau. Dies deutet auf eine gestiegene Nachfrage nach Banknoten zur Wert­aufbewahrung hin, die sich unter anderem durch historisch niedrige Zinssätze und damit geringe Opportunitätskosten der Bargeldhaltung erklären lassen dürfte. 27 Auch die Auslandsnachfrage nach der größten Banknote (50 Pfund) dürfte zur steigenden Banknotenquote beigetragen haben. 28 Die dritte Gruppe umfasst den Euroraum, Polen und die Schweiz. Dort ist die Banknotenquote stark gestiegen, in der Schweiz aber erst seit der globalen Finanzkrise 2008. Diese Quote lag im Jahr 2022 mit 11,8 % im Euroraum und Polen sowie 10,6 % in der Schweiz auf einem im internationalen Vergleich hohen Niveau. Im Euroraum trug hierzu die starke Auslandsnachfrage nach Euro-Banknoten bei. So laufen schätzungsweise zwischen 30 % und 50 % der vom Eurosystem (netto) emittierten Euro-Banknoten im Ausland um. 29 Auch für die Schweizer-Franken-Banknoten dürfte die Auslandsnachfrage eine Rolle spielen. 30  

In den drei nordamerikanischen Ländern weisen die Banknotenquoten in Mexiko seit 1997 und in den USA seit der globalen Finanzkrise 2008 einen stark positiven Trend auf und lagen im Jahr 2022 in beiden Ländern bei knapp 9 %. Dieser vergleichsweise hohe Wert in Mexiko könnte sich dadurch erklären, dass dort Bargeld sowohl für Zahlungen als auch als Wertaufbewahrungsmittel eine wichtige Rolle spielt. 31 In der globalen Finanzkrise erhöhte sich die Banknotenquote dauerhaft um knapp 1 Prozentpunkt und flachte dann bis 2011 ab. Die weitere Zunahme ab 2013 erklären Antón et al. (2021) mit einer Reihe von in jenem Jahr einsetzenden Maßnahmen für einen besseren Steuervollzug in Mexiko, darunter der verpflichtende Gebrauch von elektronischen Rechnungen und die Erhöhung der Anzahl der Steuerzahler. Eine solche Verschärfung könne als Ausweichreaktion zu Versuchen der Steuervermeidung führen, wodurch der Bargeldumlauf anstiege. Einen weiteren Schub erhielt das Verhältnis zwischen Banknotenumlauf und BIP in Mexiko während der Covid-19-Pandemie, als es um 2 Prozentpunkte zunahm. In der steigenden Banknotenquote in den USA spiegelt sich die dort weiterhin wachsende Gesamtnachfrage nach Bargeld wider. Dahinter steht vermutlich eine zunehmende Verwendung als Wertaufbewahrungsmittel bei gleichzeitig sinkender Nutzung als Zahlungsmittel. 32 Der Verlauf der Banknotenquote in den USA entwickelt sich parallel zum Auslandsumlauf von US-Dollar-Banknoten. So legen die unterschiedlichen Schätzverfahren in Judson (2017) eine starke internationale Nachfrage in den 1990er Jahren, einen Rückgang in den frühen 2000er Jahren und einen anhaltenden Wiederanstieg seit dem Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers nahe. Ihren Schätzungen zufolge stieg der Anteil des Auslandsumlaufs am gesamten US-Dollar-Banknotenumlauf bis zur globalen Finanzkrise an und lag seitdem – mit leicht fallender Tendenz – bei etwa 50 %. In Kanada bewegte sich die Banknotenquote bis zur Covid-19-Pandemie in einem Bereich zwischen 3 % und 4 %. Seit der Finanzkrise weist sie einen leicht steigenden Trend auf. Anders als in einem vergleichbaren Land wie Schweden hat demnach die abnehmende Bedeutung von Bargeld für Transaktionszwecke in Kanada bisher nicht zu einer nachhaltigen Verringerung der Banknotennachfrage geführt. 33 Claussen et al. (2023) erklären dies durch den nach wie vor steigenden Umlauf von Banknoten großer Stückelung in Kanada, der in den letzten Jahren durch eine Auslandsnachfrage getrieben worden sein könnte. Wie in den USA stieg die Banknotenquote auch in Kanada vorübergehend krisenbedingt in den Jahren 1999 (Y2K) und 2020 (Covid-19-Pandemie) an (Zacken). 

In Brasilien stieg die Banknotenquote von knapp 1,9 % im Jahr 1995 auf 3,9 % im Jahr 2009. Der vorübergehende Anstieg im Jahr 2002 dürfte der politischen Unsicherheit im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen im Oktober 2002 geschuldet gewesen sein, die in eine stark anziehende Inflation und eine Abwertung des Brasilianischen Real mündete. Nach der globalen Finanzkrise ging das Verhältnis zwischen Banknotenumlauf und BIP leicht zurück, wenn man von der vorübergehenden starken Zunahme während der Covid-19-Pandemie absieht. Hierzu dürfte der starke Rückgang der Bargeldnutzung am Verkaufsort beigetragen haben. Auf den Umsatz bezogen sank diese von 2013 bis 2019 um etwa 40 Prozentpunkte. 34 Gleichwohl behält Bargeld eine wichtige Rolle im Zahlungsverkehr bei. So gaben in der letzten Umfrage der brasilianischen Zentralbank (Stand 2018) rund 60 % der Befragten Bargeld als ihr meistgenutztes Zahlungsmittel an. 35

Trotz des abnehmenden Barzahlungsanteils am Verkaufsort folgt der Banknotenumlauf in den meisten der hier vorgestellten Länder einem steigenden Trend und nimmt sogar auch im Verhältnis zum BIP zu (Banknoten-Paradoxon). Somit besteht nach Zentralbankgeld in physischer Form – dem Bargeld – eine weiterhin hohe Nachfrage. Bei der Diskussion der dahinterstehenden Faktoren wurde bereits deutlich, dass Krisen die Banknotennachfrage fördern können. So wächst beispielsweise seit der globalen Finanzkrise der Banknotenumlauf in vielen Industrieländern stärker als zuvor. Die detaillierte Betrachtung der Nachfrage nach Banknoten in Krisenzeiten ist Gegenstand des nächsten Abschnitts.

3 Nachfrage nach Banknoten in Krisen

Ökonometrische Untersuchungen legen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Krisen und dem Banknotenumlauf nahe. 36 Für die grafischen Analysen in diesem Aufsatz wurden zunächst Krisen identifiziert, in denen sich der Banknotenumlauf der ausgewählten Länder sichtlich änderte. In Anlehnung an Rösl und Seitz (2024) können die Krisen folgenden Kategorien zugeordnet werden: Unsicherheit bei der digitalen Infrastruktur, Vertrauenskrise des Finanzsystems, Naturkatastrophen, politische Unsicherheit, Inflationskrisen und Wechselkurskrisen. Im Folgenden werden die Ergebnisse für einige ausgewählte Krisen vorgestellt. 37 Dabei werden generell nur Länder berücksichtigt, in denen sich der Banknotenumlauf in der Krise deutlich verändert hat. Was unter einer solchen "deutlichen" Veränderung zu verstehen ist, soll in diesem Aufsatz anhand eines einheitlichen, objektiven Kriteriums festgelegt werden. Dabei gilt es, sowohl einen zu niedrigen als auch einen zu hohen Schwellenwert zu vermeiden. Wird der Wert zu niedrig angesetzt, erhöht sich die Gefahr, auch solche Fälle zu berücksichtigen, in denen der Banknotenumlauf während der Krise nur zufällig schwankte. Setzt man dagegen den Schwellenwert zu hoch an, können Länder außen vor bleiben, in denen es tatsächlich zu krisenbedingten Veränderungen des Banknotenumlaufs kam. Die hier gewählte Definition beruht auf ungewöhnlich großen Veränderungen der Jahreswachstumsrate des Banknotenumlaufs. Als Maß dafür dient eine "Wachstumsamplitude" von mindestens 5 Prozentpunkten. Die Wachstumsamplitude bezeichnet den maximalen Anstieg (oder Rückgang) der Jahreswachstumsrate 38 während der Krise, das heißt die Differenz zwischen dem höchsten (beziehungsweise niedrigsten) Wert während der Krise und dem Wert unmittelbar vor Ausbruch der Krise. 39 Der "Reaktionszeitraum" bezeichnet den Zeitraum, in dem der Banknotenumlauf eines Landes während der Krise ungewöhnlich stark steigt oder sinkt. Der Reaktionszeitraum beginnt mit dem Monat, in dem die Jahreswachstumsrate des Banknotenumlaufs um mindestens 1 Prozentpunkt von ihrem Vormonatswert abweicht. Er endet in dem Monat, wo die Jahreswachstumsrate sich auf einem neuen Niveau (etwa dem Vorkrisenniveau) eingependelt hat. Der Reaktionszeitraum unterscheidet sich von Land zu Land. Die in den Schaubildern gezeigten "aggregierten" Reaktionszeiträume umfassen die einzelnen Reaktionszeiträume der dargestellten Länder und zeigen daher den Zeitraum an, in dem der Banknotenumlauf in zumindest einem dieser Länder auffällig war. Um den unterschiedlichen Motiven hinter der Banknotennachfrage Rechnung zu tragen, werden die Jahreswachstumsraten sowohl der kleinen als auch der großen Banknotenstückelungen betrachtet.

Mit dem beschriebenen Ansatz wird die Entwicklung der Banknotennachfrage in einigen ausgewählten Krisen beschrieben. Aus den gezeigten Fällen lassen sich Hypothesen über Zusammenhänge zwischen Banknotennachfrage und Krisen ableiten, Aussagen über systematische Zusammenhänge werden aber nicht angestrebt. Insbesondere ist zu beachten, dass der Fokus auf Fallkonstellationen mit sichtbaren Entwicklungen der Banknotennachfrage zwar die Übersichtlichkeit der Darstellung erhöht, aber nicht so verstanden werden darf, dass Krisen grundsätzlich starke Auswirkungen auf die Banknotennachfrage haben. Die Ergebnisse zeigen vielmehr, dass auch die vorgestellten globalen Krisen nicht notwendigerweise in allen betrachteten Konstellationen sichtbare, deutliche Effekte haben.

3.1 Unsicherheit bei der digitalen Infrastruktur

Die Nachfrage nach Banknoten in Krisen aufgrund von Unsicherheit bei der digitalen Infrastruktur wird anhand des Jahr-2000-Problems (Y2K, Millennium-Fehler) beschrieben. 40 Damals musste die Darstellung von Jahresangaben in Computerprogrammen umgestellt werden, um auch das neue Jahrtausend korrekt darzustellen. In diesem Zusammenhang gab es Befürchtungen, dass durch auf zwei Ziffern gekürzte Jahreszahlen in Programmcodes Computerprogramme nach dem Jahreswechsel nicht korrekt weiterlaufen würden und dies zum Beispiel zu einer Abschaltung von öffentlichen Versorgungsunternehmen führen oder das reibungslose Funktionieren des Zahlungssystems sowie Abhebungen an Geldautomaten beeinträchtigen könnte. 41 Letztlich sind aber keine größeren Ausfälle im Zusammenhang mit Y2K bekannt.

Während Y2K stieg die Jahreswachstumsrate des Umlaufs großer Banknotendenominationen in zehn der insgesamt 16 betrachteten Länder deutlich an. Es liegt nahe, dass hinter diesem Anstieg das Vorsichtsmotiv stand, da Anleger sich auf diese Weise gegen die steigende Unsicherheit abgesichert haben dürften, auf ihre digital gespeicherten Ersparnisse weiter zeitnah zugreifen zu können. 42 Mexiko war bereits im September 1999 betroffen, und am längsten wirkte sich diese Krise in Schweden aus (bis April 2000). Den größten Effekt hatte Y2K in Indonesien, Mexiko und der Türkei, welches gleichzeitig die Länder mit den höchsten Jahreswachstumsraten sind. So belief sich die Wachstumsamplitude der Jahreswachstumsrate in Mexiko (im Zeitraum von September 1999 bis Januar 2001) auf knapp 45 Prozentpunkte, und im Dezember 1999 stieg die Jahreswachstumsrate in Indonesien um rund 33 Prozentpunkte an. Der größte Anstieg fiel in allen Ländern in den Dezember 1999. Nach dem Jahreswechsel löste sich die mit dem Millennium-Fehler verbundene einmalige Unsicherheit auf. 43

Auch bei den kleinen Banknotendenominationen stieg die Jahreswachstumsrate im Umfeld des Jahr-2000-Problems in zehn Ländern stark an. Ursache dürfte auch hier das Vorsichtsmotiv gewesen sein, das angesichts steigender Unsicherheit, ob die Infrastruktur für digitale Zahlungen verfügbar sein würde, zur Aufstockung der Transaktionskassenbestände führte. 44 Wie bei den großen Stückelungen waren auch bei den kleinen Denominationen in allen Ländern die stärksten Effekte im Dezember 1999 zu beobachten. Die höchsten Wachstumsamplituden weisen Indonesien (rund 41 Prozentpunkte) und Kanada (etwa 24 Prozentpunkte) auf. 45 Insgesamt wirkte sich Y2K auf kleine Banknotenstückelungen in etwa genauso stark aus wie auf die großen Denominationen. Y2K ist ein Musterbeispiel für die von den Nutzern dem Bargeld beigemessene Bedeutung in drohenden technischen Krisen. So ist Bargeld das einzige Zahlungsmittel, das auch unabhängig von der digitalen Infrastruktur verwendet werden kann.

3.2 Vertrauenskrise des Finanzsystems

Die Nachfrage nach Banknoten in Vertrauenskrisen des Finanzsystems wird anhand der globalen Finanzkrise 2008 untersucht. Sie begann im Jahr 2007 mit der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt und erreichte ihren Höhepunkt mit dem Zusammenbruch der Großbank Lehman Brothers am 15. September 2008. In deren Folge kam es zu einem weltweiten Erliegen des Interbankenmarkts. Anleger fürchteten um die Sicherheit ihrer Bankeinlagen. Es folgte eine globale Rezession, und Bankenrettungspakete wurden aufgelegt, was wiederum über steigende Risikoaufschläge von Staatsanleihen Staatsschuldenkrisen nach sich zog. 

Die globale Finanzkrise 2008 führte in erster Linie zu einer verstärkten Nachfrage nach den für Wertaufbewahrungszwecke besonders gut geeigneten großen Banknotenstückelungen. Vor dem Hintergrund der umfassenden Vertrauenskrisen dürfte hierbei die Aufstockung des Vorsichtskassenbestandes eine wichtige Rolle gespielt haben. 46 Die Jahreswachstumsraten des Umlaufs großer Banknotenstückelungen steigen in der Hälfte der hier betrachteten 16 Länder stark an. Die ersten Effekte waren im September 2008 in Indonesien, der Schweiz und der Türkei zu beobachten und in den anderen Ländern im Oktober 2008. Am längsten hielten die Auswirkungen in den USA an (von Oktober 2008 bis Dezember 2009), wo die Weltfinanzkrise ihren Ursprung hatte. Die beiden Länder mit den höchsten Jahreswachstumsraten, Indonesien und die Türkei, heben sich von den anderen sechs Ländern ab. Dort waren die Auswirkungen der Krise am kürzesten, und zwar in Indonesien nur im September 2008 und in der Türkei von September 2008 bis März 2009. In den anderen Ländern reagierte die Jahreswachstumsrate mindestens bis September 2009. Zudem stieg die Jahreswachstumsrate in der Türkei mit einer Wachstumsamplitude von rund 35 Prozentpunkten und in Indonesien mit einer Wachstumsamplitude von etwa 14 Prozentpunkten am stärksten an. Schließlich erhöhte sich der Umlauf großer Banknotenstückelungen (in nationaler Währung) in Indonesien und der Türkei nur vorübergehend, während er in Australien, im Euroraum, Mexiko, in der Schweiz, in den USA und im Vereinigten Königreich dauerhaft über seinem Vorkrisenniveau blieb. Dem Profil der Jahreswachstumsrate im Euroraum entspricht beim Niveau ein einmaliger, dauerhafter Anstieg des Umlaufs großer Banknotendenominationen (in Euro) im Oktober 2008. Näherungsweise trifft dies auch auf die Schweiz zu. 47 Die Persistenz von Kriseneffekten ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich. 48

Die Jahreswachstumsrate des Umlaufs kleiner Banknotendenominationen stieg in der Weltfinanzkrise nur in Australien, Indonesien, Mexiko und der Türkei deutlich an. Hierfür dürfte angesichts der Vertrauenskrise des Bankensystems die Sicherung von Liquidität für Transaktionen aus dem Vorsichtsmotiv maßgeblich gewesen sein. In Mexiko fiel die Zunahme mit einer Wachstumsamplitude von rund 8 Prozentpunkten geringer aus als in den anderen drei Ländern mit einer Wachstumsamplitude von etwa 18 Prozentpunkten. In Indonesien und der Türkei reagierte die Jahreswachstumsrate nur im September 2009. Entsprechend nahm der Umlauf kleiner Banknoten in diesen beiden Ländern (in Indonesischen Rupien beziehungsweise Türkischen Lira) im September 2009 nur vorübergehend zu. Im Oktober sank er wieder auf sein Vorkrisenniveau. In Australien (von Oktober 2008 bis September 2009) und Mexiko (von Oktober 2008 bis Juni 2009) wirkte die globale Finanzkrise wesentlich länger auf die Jahreswachstumsrate des Umlaufs von Banknoten kleiner Stückelung ein. Nur in Australien stieg der Umlauf kleiner Banknotendenominationen (in Australischen Dollar) durch die globale Finanzkrise dauerhaft an. 49

3.3 Naturkatastrophen

Die Nachfrage nach Banknoten während Naturkatastrophen wird anhand der Covid-19-Pandemie beschrieben, die Anfang des Jahres 2020 ausbrach. 50 Kurz danach kam es zu umfangreichen Quarantänemaßnahmen, Lockdowns und einer weltweiten Rezession. Die Auswirkungen auf den Banknotenumlauf sind in Deutsche Bundesbank (2022) beschrieben. Demnach stieg dieser während der Pandemie stark an, obwohl der Onlinehandel Marktanteile gewann und die Verbraucher aus – allerdings letztlich unbegründeter 51  – Angst vor der Ansteckung über Banknoten in den Geschäften verstärkt unbar zahlten. 52 Die in den ersten Monaten der Pandemie gebildeten Bestände dürften sich insofern durch Vorsichtserwägungen bezüglich möglicher logistisch bedingter Einschränkungen bei der Bargeldversorgung erklären. Die Zuwächse nahmen in der Folgezeit ab, die Banknotennachfrage blieb aber international auf erhöhtem Niveau. Bei der starken Zunahme des Umlaufs von Banknoten großer Stückelung handelte es sich nicht nur um einen für Krisen typischen allgemeinen Anstieg der zur Wertaufbewahrung genutzten Bestände (Vorsichtsmotiv). Vielmehr dürfte auch die Wertaufbewahrung infolge mangelnder Ausgabemöglichkeiten eine Rolle gespielt haben. 

Die Covid-19-Pandemie wirkte sich in den meisten der untersuchten Länder merklich auf die Jahreswachstumsraten des Banknotenumlaufs aus. Kleine Banknotendenominationen reagierten in etwa genauso vielen Ländern und – gemessen an den Wachstumsamplituden – ähnlich stark auf diese Krise wie die großen Banknotendenominationen. Für erstere war vermutlich das Vorsichtsmotiv und für letztere zusätzlich noch das Wertaufbewahrungsmotiv von Bedeutung. 53 In den meisten Ländern traten die ersten Effekte auf die Jahreswachstumsrate des Umlaufs großer Banknotendenominationen im März 2020 auf. Am längsten wirkte sich die Krise in Kanada aus (bis August 2022). Am stärksten stieg die Jahreswachstumsrate des Umlaufs großer Banknotenstückelungen in der Türkei mit einer Wachstumsamplitude von rund 66 Prozentpunkten und in Brasilien mit einer Wachstumsamplitude von rund 42 Prozentpunkten an. In Brasilien gab es parallel einen starken Anstieg der Inflation und damit auch der Opportunitätskosten der Bargeldhaltung. 54 Anders als in den anderen Krisen fiel die Jahreswachstumsrate in einigen Ländern auch (stark), und zwar in Marokko und Norwegen. Der Umlauf großer Banknotendenominationen (in Marokkanischen Dirham) nahm in Marokko gleichwohl weiter zu, wenn auch weniger stark als vor der Pandemie. In Norwegen beschleunigte sich in der Pandemie dagegen der schon im Jahr 2007 einsetzende rückläufige Trend beim Umlauf großer Banknotenstückelungen (in Norwegischen Kronen). In Australien, Brasilien, dem Euroraum, Indonesien, Japan, Kanada, Mexiko, der Türkei und den USA erhöhte sich der Umlauf großer Banknotendenominationen (in nationaler Währung) dauerhaft. 55

Die Covid-19-Pandemie wirkte sich auf die Jahreswachstumsrate des Umlaufs kleiner Banknotendenominationen am längsten im Vereinigten Königreich aus (von Mai 2020 bis April 2022). Diese Jahreswachstumsrate stieg infolge der Covid-19-Pandemie mit Wachstumsamplituden von rund 57 Prozentpunkten in der Türkei und rund 40 Prozentpunkten in Brasilien mit Abstand am stärksten an. Im Gegensatz zu den anderen Krisen gab es mit Japan und Marokko auch Länder, wo diese Jahreswachstumsrate fiel. 56 In Australien, Brasilien, dem Euroraum, Kanada, Mexiko, Norwegen, der Türkei, den USA und im Vereinigten Königreich hat dagegen die zusätzliche Nachfrage aus dem Vorsichtsmotiv die gesunkenen Barzahlungen am Verkaufsort (Transaktionsmotiv) mehr als kompensiert, und der Umlauf von Banknoten kleiner Denomination ist dort mit Ausnahme Brasiliens dauerhaft gestiegen. 57

3.4 Politische Unsicherheit

Die Auswirkungen von Krisen aufgrund politischer Unsicherheit auf die Nachfrage nach Banknoten werden am Beispiel der Terroranschläge vom 11. September 2001 und des Ukrainekriegs dargestellt.

3.4.1 Terroranschläge vom 11. September 2001

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 (9/11) hatten weitreichende politische und wirtschaftliche Folgen. An diesem Tag brachten islamistische Terroristen mit zwei entführten Flugzeugen die Türme des World Trade Centers in New York zum Einsturz. Eine dritte Maschine raste in das Pentagon, den Sitz des US-Verteidigungsministeriums. Insgesamt starben rund 3 000 Menschen bei diesen Terroranschlägen. 

Die Jahreswachstumsrate des Umlaufs von Banknoten großer Stückelung reagierte nur in Australien deutlich auf 9/11. Sie stieg von Oktober 2001 bis März 2002 mit einer Wachstumsamplitude in Höhe von rund 6 Prozentpunkten und fiel danach bis September 2002 wieder auf ihr Niveau vor der Krise zurück. Der Anstieg des Umlaufs dieser Banknoten (in Australischen Dollar) war von Dauer. Vermutlich wurde die Vorsichtskasse im Zuge der durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 erzeugten politischen Unsicherheit aufgestockt. Abweichend von den anderen Schaubildern erscheint es hier angebracht, mit Schweden und den USA auch Länder zu zeigen, in denen sich die Krise zwar auf den Banknotenumlauf auswirkte, diese aber – gemäß der hier verwendeten Definition – keinen deutlichen Einfluss hatte. So stieg nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die Jahreswachstumsrate des Umlaufs großer Banknotendenominationen in Schweden von September 2001 bis November 2001und in den USA von Oktober 2001 bis Oktober 2002 zuerst mit einer Wachstumsamplitude von knapp 4 Prozentpunkten, um dann wieder auf ihr Vorkrisenniveau zu fallen. Der entsprechende Anstieg des Banknotenumlaufs großer Stückelungen (in nationaler Währung) war in Schweden vermutlich nicht von Dauer, in den USA, dem Zielland der Terroranschläge vom 11. September, hingegen mutmaßlich schon. 58

Die Jahreswachstumsrate des Umlaufs kleiner Banknotenstückelungen stieg in Australien und Schweden deutlich an. Wie bei den Banknoten großer Denomination war dieser Anstieg wahrscheinlich auf das Vorsichtsmotiv zurückzuführen. Der Verlauf ähnelt in beiden Ländern dem der Jahreswachstumsrate des Umlaufs der großen Banknotendenominationen, nur die Wachstumsamplituden fallen mit gut 31 Prozentpunkten in Australien und knapp 10 Prozentpunkten in Schweden deutlich höher aus. Wie auch bei den großen Banknotenstückelungen blieb der Umlauf kleiner Denominationen (in nationaler Währung) nur in Australien dauerhaft über seinem Vorkrisenniveau, aber nicht in Schweden. 59

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die zusätzliche Nachfrage nach Banknoten infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 vor allem die kleinen Stückelungen betraf. Sie war vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit vermutlich dem Vorsichtsmotiv geschuldet. Relevante Effekte traten lediglich in Australien und Schweden auf, wobei der Umlauf kleiner Stückelungen nur in Australien dauerhaft stieg. In den USA, dem Zielland der Terroranschläge, kam es zu keiner deutlichen Reaktion des Banknotenumlaufs.

3.4.2 Ukrainekrieg

Der Ukrainekrieg begann mit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und hält bis zum heutigen Tage an. Es handelt sich um den größten bewaffneten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die westlichen Staaten belegten Russland mit scharfen Sanktionen. Zu den gravierenden wirtschaftlichen Folgen von Krieg und Sanktionen für die Weltwirtschaft zählen vor allem teils erhebliche Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel.

Die Jahreswachstumsrate des Umlaufs von Banknoten großer Stückelung stieg in Indonesien, Marokko, Norwegen und der Türkei im zeitlichen Umfeld des Ukrainekriegs deutlich an. Maßgeblich dafür war vermutlich das Vorsichtsmotiv vor dem Hintergrund der von diesem Konflikt ausgelösten wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit. Im Falle von Norwegen und der Türkei kommt deren geografische Lage hinzu. In Marokko führte dieser Krieg – wie auch in den anderen Maghreb-Staaten – zu einer starken Preissteigerung und einer Knappheit an Grundnahrungsmitteln. 60 Für die krisenbedingte Zunahme der Banknotennachfrage nach großen Stückelungen in Marokko könnte daher neben dem Vorsichtsmotiv auch das Transaktionsmotiv eine Rolle gespielt haben. Die ersten Effekte des Ukrainekriegs auf die Jahreswachstumsrate zeigten sich in Indonesien (von Februar 2022 bis April 2022). Die Wachstumsamplituden des Umlaufs von Banknoten großer Stückelung reichten von 5 Prozentpunkten in Norwegen bis gut 19 Prozentpunkten in der Türkei. In Indonesien und der Türkei blieb der Umlauf großer Banknotendenominationen (in nationaler Währung) auch nach den genannten Zeiträumen auf einem erhöhten Niveau. 61

Mit dem Ukrainekrieg stieg auch die Jahreswachstumsrate des Umlaufs kleiner Banknotenstückelungen in Indonesien, Marokko und der Türkei an. Wie bei den großen Denominationen beruhte diese zusätzliche Nachfrage wohl auf der Aufstockung des Vorsichtskassenbestandes. 62 Norwegen war nicht (deutlich) betroffen, dafür aber sein Nachbarland Schweden. In Indonesien, Marokko (von April 2022 bis Dezember 2022) und der Türkei (im April 2022) wirkte sich die Krise im gleichen Zeitraum aus wie bei den großen Banknotenstückelungen und in Schweden von März 2022 bis Dezember 2022. Die Wachstumsamplituden reichten von knapp 10 Prozentpunkten in Marokko und der Türkei bis rund 15 Prozentpunkten in Indonesien. Ab Juni 2022 pendelte sich dort der Umlauf kleiner Banknotendenominationen (in Indonesischen Rupien) wieder auf seinem Vorkrisenniveau ein. In der Türkei blieb dieser Umlauf (in Türkischen Lira) darüber. 63

Die sichtbaren Auswirkungen zeigen sich in etwa gleichem Maße bei Banknoten kleiner und großer Stückelung. Bemerkenswert ist die zusätzliche Nachfrage nach Banknoten großer Stückelung in Norwegen und kleinen Banknotendenominationen in Schweden, obwohl diese Länder auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft weit vorangeschritten sind. Die exponierte geografische Lage dieser beiden Länder trug hierzu sicherlich bei. 64

3.5 Wechselkurskrisen

Der Einfluss von Wechselkurskrisen auf den Banknotenumlauf wird exemplarisch anhand der Asienkrise 65 beschrieben, die als Wechselkurskrise begann und sich in der Folge auf weitere Wirtschaftsbereiche auswirkte. 66 Zunächst wird diese Krise kurz am Beispiel Indonesiens umrissen, da sie dort die prägnantesten Auswirkungen hatte. 67 Die Krise begann im März 1997 in Thailand und schwappte dann auf andere Länder wie Indonesien über. Im Juli 1997 geriet die Indonesische Rupie unter Druck. Im August 1997 wurde die Kopplung an den US-Dollar aufgehoben, woraufhin die Indonesische Rupie massiv an Wert verlor. Nachdem die Bank Indonesia mehrmals am Markt interveniert und die Geldpolitik gestrafft hatte, griff die Krise auf den Bankensektor über. Im Oktober 1997 wurden 16 Banken geschlossen. Nach einiger Zeit wurde auch die Realwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen, da die Banken ihre Kreditvergabe einschränkten und die Kreditzinssätze enorm anstiegen. Mit der ökonomischen Rezession kam es zu sozialen Unruhen und einem Vertrauensverlust in die Regierung. Im November 1997 wurde ein Beistandskredit des IWF in Höhe von 10,1 Mrd US-$ genehmigt. Im Januar 1998 wurde die Indonesian Bank Restructuring Agency (IBRA) gegründet, um den Finanzsektor von seinen hohen Schulden zu befreien. Im Juli 1999 kündigte die Regierung Indonesiens einen Plan zur Auflösung der IBRA-Banken an.

Während der Asienkrise stiegen die Jahreswachstumsraten des Umlaufs großer Banknotenstückelungen in Indonesien, Japan und der Türkei merklich an. Wie bei der globalen Finanzkrise 2008 lagen dieser zusätzlichen Nachfrage wahrscheinlich das Wertaufbewahrungsmotiv und das Vorsichtsmotiv zugrunde. Am frühesten machte sich die Krise in Japan bemerkbar (von November 1997 bis Oktober 1998) und am längsten in Indonesien (von Mai 1998 bis Mai 1999). Die Türkei war von Januar 1998 bis März 1999 betroffen. Besonders stark stieg die Jahreswachstumsrate in Indonesien (Wachstumsamplitude von rund 102 Prozentpunkten) und der Türkei (Wachstumsamplitude von rund 61 Prozentpunkten) an. In Indonesien ging dies mit einem starken Anstieg der Inflationsrate einher. 68 Wegen der hohen Inflation könnten dort zunehmend auch große Banknotenstückelungen zu Transaktionszwecken verwendet worden sein. 69 Im Vergleich zu Indonesien und der Türkei waren die Effekte in Japan mit einer Wachstumsamplitude von rund 6 Prozentpunkten klein. Japan war von der Asienkrise nicht direkt, sondern nur indirekt über seine Handelspartner betroffen. Der Anstieg des Umlaufs großer Banknotenstückelungen (in nationaler Währung) während der asiatischen Finanzkrise dürfte in allen drei Ländern von Dauer gewesen sein. 70

Nur in Indonesien reagierte gemäß der eingangs genannten Kriterien die Jahreswachstumsrate des Umlaufs von Banknoten kleiner Denomination auf die Asienkrise, und zwar über deren gesamte Dauer (März 1997 bis August 1999). Sie stieg mit einer Wachstumsamplitude von rund 69 Prozentpunkten sehr stark an. Der Umlauf kleiner Stückelungen (in Indonesischen Rupien) blieb auch nach der Krise merklich über seinem Vorkrisenniveau.

Im Ergebnis wirkte sich die asiatische Finanzkrise (Asienkrise) von 1997 bis 1999 nur auf wenige der hier untersuchten Länder aus und führte in erster Linie zu einer verstärkten Nachfrage nach großen Banknotenstückelungen. Dahinter steckten vermutlich das Vorsichtsmotiv sowie das Wertaufbewahrungsmotiv. In der Folge dieser Krise stieg der Umlauf dieser Banknoten in Indonesien, Japan und der Türkei dauerhaft an. 

4 Abschließende Betrachtung

Der vorliegende Aufsatz betrachtet die internationale Entwicklung der Banknotennachfrage und verfolgt insbesondere das Ziel, anhand ausgewählter Beispiele die Entwicklung der Banknotennachfrage in Krisen zu beschreiben. Die allgemeine Betrachtung  bestätigt dabei zunächst das in der Literatur bekannte Banknoten-Paradoxon, wonach die Bargeldnachfrage seit Anfang der 1990er Jahre stark angestiegen ist, obwohl Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehr mit unbaren Zahlungsmitteln bezahlen. 71

Durch die exemplarische Betrachtung von Länder-Krisen-Konstellationen mit auffälligen Entwicklungen des Banknotenumlaufs können Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Banknotennachfrage und Krisen abgeleitet werden. So können sich Krisen, auch wenn es sich bei ihnen, wie beispielsweise bei der globalen Finanzkrise, um einen gemeinsamen Schock handelt, in verschiedenen Ländern unterschiedlich auf den Banknotenumlauf auswirken. Dies gilt für den Zeitraum, die Höhe und das Vorzeichen der möglichen Reaktion, aber auch für die Frage, ob es überhaupt zu einem Effekt auf den Banknotenumlauf kommt. Es gibt auch Beispiele, in denen sich Krisen nicht erkennbar auf den Banknotenumlauf ausgewirkt haben. Zweitens können Krisen sowohl den Umlauf kleiner als auch den Umlauf großer Banknotenstückelungen beeinflussen. Dahinter dürften Vorsichtsmotive aufgrund von Unsicherheit und bei den großen Stückelungen in manchen Fällen auch Wertaufbewahrungsmotive aus Risikoerwägungen stecken. Drittens scheint es sowohl vorübergehende als auch dauerhafte Effekte von Krisen auf den Banknotenumlauf zu geben.

Der in diesem Aufsatz gewählte beschreibende Ansatz erlaubt es nicht, diese Hypothesen zu überprüfen oder systematische Zusammenhänge festzustellen und zu quantifizieren. Insgesamt lässt sich gleichwohl für eine Reihe von Krisen feststellen, dass sich die Banknotennachfrage in ihrem Zuge ungewöhnlich verändert hat. So stieg sowohl der Umlauf kleiner als auch großer Banknotenstückelungen während des Jahr-2000-Problems in zehn der hier berücksichtigten 16 Länder stark an. Während der Weltfinanzkrise 2008 erhöhte sich der Banknotenumlauf großer Denominationen in acht Ländern. Während der Covid-19-Pandemie veränderte sich die Jahreswachstumsrate des Umlaufs von Banknoten großer und kleiner Stückelung in jeweils elf Ländern deutlich, wobei sie in einigen Fällen sank. Somit liegt der Schluss nahe, dass Krisen einen Erklärungsbeitrag zur Entwicklung der Banknotennachfrage leisten könnten. 

Losgelöst von den empirischen Analysen lässt sich festhalten, dass Bargeld als einziges Zahlungsmittel weitgehend unabhängig von technischer Infrastruktur ist und dadurch beispielsweise bei einem Stromausfall oder technischen Störungen im Zahlungsverkehr verwendet werden kann. Als Zentralbankgeld ist es zudem als ausfallsicheres Wertaufbewahrungsmittel ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten. Somit dürfte Bargeld einen wichtigen Beitrag zur Resilienz der Gesellschaft beispielsweise gegenüber Naturkatastrophen oder Störungen der technischen Infrastruktur leisten. Um jedoch diese Funktion in Krisenzeiten erfüllen zu können, müssen Akzeptanz und Verfügbarkeit von Bargeld stets – auch außerhalb von Krisen – gewährleistet sein. 72 Die Bundesbank setzt sich im Rahmen der Bargeldstrategie des Eurosystems dafür ein, dass Euro-Banknoten und -Münzen auch in Zukunft als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel breit verfügbar und allgemein akzeptiert sind.
 

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