Sie ist die weltweit bedeutendste Veranstaltung für den unbaren Zahlungsverkehr: die Sibos (für Swift International Banking Operations Seminar). Seit 1978 ist die Messe, die von der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, kurz Swift, organisiert wird, in wechselnden Städten rund um den Globus zu Gast. Nach Berlin (1990) und München (1999) machte die Sibos in diesem Jahr erstmalig in Frankfurt Station – und markierte einen Rekord: Mit rund 12.500 Fachbesucherinnen und -besuchern, 500 Sprecherinnen und Sprechern sowie mehr als 200 Ausstellern war es die größte Veranstaltung in der knapp 50-jährigen Geschichte der Sibos.Zentralbanken wie die EZB und die Deutsche Bundesbank spielen eine wichtige Rolle im Zahlungsverkehr: Sie sind Betreiber von Infrastrukturen wie den TARGET-Services und dem SEPA-Clearer und fungieren als Katalysator für den Austausch innerhalb der Bankengemeinschaft und bei der Einführung von Neuerungen wie etwa digitalem Zentralbankgeld. Darüber hinaus sind sie als Überwacher tätig. Die Bundesbank ist dabei eng mit ihren Geschäftspartnern und deren Serviceanbietern vernetzt. Die Sibos bietet daher alljährlich eine wertvolle Gelegenheit, sich mit Markteilnehmern auszutauschen, Trends zu beobachten und die Agenda des Marktes mitzubestimmen.

Einen zentralen Anlaufpunkt auf der diesjährigen Sibos stellte der Messestand des Eurosystems dar, der von der Bundesbank und der EZB gemeinschaftlich konzipiert worden war. Dort fand ein reger Austausch mit hochrangigen Führungskräften und auf Fachebene statt. Auch wurde am Stand in kurzen Sessions beispielsweise über Neuigkeiten bei den TARGET-Services sowie bei der Entwicklung des digitalen Euro informiert. Prominent vertreten war die Bundesbank auch im Konferenzprogramm. 

Präsident Joachim Nagel wies in einer Diskussion mit Swift-CEO Javier Peréz-Tasso zur Eröffnung der Sibos darauf hin, wie dynamisch sich der Zahlungsverkehr entwickle. Zudem sei er politischer als je zuvor. Zentralbanken antworteten darauf, so Nagel, mit der Entwicklung von digitalem Zentralbankgeld, der engen Zusammenarbeit in technischen Projekten sowie dem ständigen Austausch mit Marktteilnehmern und anderen Betreibern von Finanzmarktinfrastrukturen. Auf einem Panel stellte Vorstandsmitglied Burkhard Balz die Bedeutung strategischer Autonomie im Zahlungsverkehr für Europa heraus. Hierfür sei insbesondere die Einführung des Digitalen Euros entscheidend. Auch weitere Sprecherinnen und Sprecher der Bundesbank traten auf der Sibos auf (siehe Tabelle am Ende).

Fortgesetzt wurden die Diskussionen rund um Themen des unbaren Zahlungsverkehrs bei einem Empfang, den die Bundesbank für die Zentralbank-Gemeinschaft in der Hauptverwaltung in Frankfurt ausrichtete. Sie bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine weitere gute Gelegenheit zum Austausch. In seinem Redebeitrag ging Burkhard Balz auf die wichtige Rolle der Zentralbanken bei der Bereitstellung sicherer und effizienter Zahlungssysteme ein, EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone betonte die Bedeutung von Innovationen für die Erhaltung von Zentralbankgeld als Vertrauensanker und Stabilitätsgarant.