Anfang November lud die Bundesbank unter der Leitung von Vorstand Burkhard Balz zu einem Roundtable Betrugsbekämpfung nach Berlin ein. Teilnehmer waren zum einen wichtige Marktakteure – von Banken und weiteren Zahlungsdienstleistern über Telekommunikationsunternehmen und soziale Plattformen wie Meta bis hin zum Handel. Zum anderen waren auch Ministerien, BaFin, Bundeskriminalamt und der Daten- sowie Verbraucherschutz vertreten. Die dänische Zentralbank nahm aufgrund ihres besonderen Erfahrungsschatzes bei der Betrugsbekämpfung als Gast teil. Zielsetzung war die Diskussion betrugsbedingter Herausforderungen im Zahlungsverkehr. Im Mittelpunkt standen die aktuelle Betrugslandschaft und neue Betrugsmuster, Gesetzesinitiativen und Best Practices aus anderen Ländern sowie die Notwendigkeit, gemeinschaftliche Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung zu ergreifen. Ein zentrales Ergebnis: Betrugsbekämpfung im Zahlungsverkehr ist keine „One-Man-Show“. Sie erfordert übergreifende Zusammenarbeit zwischen Finanzsektor, Telekommunikation, Plattformbetreibern und Behörden. Geplant sind nun drei gemischte Expertengruppen, die konkrete Maßnahmen entwickeln sollen, zu gemeinsamer Verbraucherkommunikation (die Gruppe hat am 10. Dezember ihre Arbeit aufgenommen), zum Informationsaustausch über konkrete Betrugsfälle und für (datenschutz-)rechtliche Herausforderungen. "Die Digitalisierung kann viele Prozesse effizienter machen und unser Leben erleichtern. Gleichzeitig bringt sie neue Herausforderungen im Bereich Betrug mit sich. Wir müssen diese Herausforderungen gemeinsam angehen und dabei auch von erfolgreichen Ansätzen anderer Länder lernen", betonte Balz.