Kernbotschaften zur Risikolage
Handelspolitische Konflikte und anhaltende geopolitische Spannungen haben die Risiken für die Finanzstabilität im vergangenen Jahr erhöht. Strukturelle Herausforderungen belasten die deutsche Wirtschaft und könnten perspektivisch die Finanzstabilität beeinträchtigen. Trotz dieser Entwicklungen sind Bewertungsniveaus auf den Aktien- und Anleihemärkten deutlich erhöht. Das Risiko abrupter Marktpreiskorrekturen hat dadurch zugenommen. Zusätzliche Risiken für die Finanzstabilität in Deutschland ergeben sich aus den hohen und steigenden Staatsschuldenquoten in einigen Euroländern.
Die Risiken aus dem Kreditgeschäft der deutschen Banken nehmen vor dem Hintergrund konjunktureller und struktureller Herausforderungen zu. Risiken im Gewerbeimmobiliensektor stehen eher moderaten Verwundbarkeiten beim Wohnimmobiliensektor gegenüber. Die Kapitalausstattung der Banken ist insgesamt solide. Die Resilienz insbesondere großer Banken darf aufgrund niedriger Risikogewichte aber nicht überschätzt werden.
Die zunehmende Bedeutung von Nichtbank-Finanzintermediären (NBFI) sowie deren Vernetzung untereinander und mit dem Bankensystem stellen eine Herausforderung für die makroprudenzielle Überwachung des Finanzsystems dar. Zudem müssen neuartige Risiken aus Finanzinnovationen wie Stablecoins sowie der zunehmenden Digitalisierung, nicht zuletzt durch künstliche Intelligenz (KI), aufmerksam beobachtet werden.