5 Kennzahlen

Klimabericht

In der heutigen Finanzwelt ist die Berücksichtigung von klima- und nachhaltigkeitsbezogenen Informationen zunehmend eine strategische Notwendigkeit. Die Bundesbank legt ebenso wie alle weiteren Zentralbanken des Eurosystems entsprechende Kennzahlen offen, um zur Transparenz von Klimarisiken und -auswirkungen im Finanzsektor beizutragen. Die Berichterstattung ermöglicht der Bundesbank zudem, entsprechende Aspekte ihrer Finanzanlagen kontinuierlich zu analysieren. Auf dieser Basis kann sie Risiken frühzeitig erkennen und managen.

Ein Überblick der Portfolios, Anlageklassen und Kennzahlen, über die in diesem Kapitel berichtet wird, ist in Abbildung 9 dargestellt. Im Fokus der Berichterstattung stehen THG-Kennzahlen wie die WACI, die Total Carbon Emissions und der Carbon Footprint. Seit 2023 basieren die Berechnungsmethoden auf einem gemeinsamen Offenlegungsrahmenwerk der Eurosystem-Zentralbanken, welches jährlich überarbeitet und aktualisiert wird. Es orientiert sich an den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und der Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF).Die Berechnungsmethoden sind im Anhang detailliert aufgeführt.

Übersicht der im folgenden Kapitel abgedeckten Kennzahlen
Übersicht der im folgenden Kapitel abgedeckten Kennzahlen

Erstmals berichtet die Bundesbank auch über THG-Kennzahlen zu geldpolitischen Beständen des Eurosystems an Unternehmensanleihen und Covered Bonds. Entsprechende Kennzahlen wurden von der EZB zentral für das Eurosystem berechnet und der Bundesbank bereitgestellt. Ebenso wie weitere Kennzahlen zu diesen und weiteren geldpolitischen Beständen des Eurosystems werden sie auch im Klimabericht der EZB veröffentlicht.

5.1 Euro – Portfolio

Das Euro-Portfolio beinhaltet zum Stichtag 31.12.2024 – wie zu den Stichtagen der vorherigen Offenlegungen – ausschließlich Covered Bonds. Hierbei handelt es sich um von Banken emittierte Anleihen, welche hauptsächlich mit Immobilienhypotheken besichert sind. Die nachfolgenden Kennzahlen beziehen sich auf die Ebene dieser Wertpapieremittenten. Maßgeblich ist somit die Klima- und Nachhaltigkeitsbilanz der Banken (in Bezug auf ihre gesamten Geschäftsbereiche). Für die Deckungsstöcke (Cover Pools) liegen hingegen keine ausreichenden THG-Daten vor.

Zum Zeitpunkt der Berichterstellung wurde das Euro-Portfolio bereits um ungedeckte Schuldverschreibungen bzw. Anleihen von supranationalen und nationalen Förder- und Entwicklungsbanken erweitert (siehe 3.6.1 Nachhaltiges Anlagekonzept für das Euro‑Portfolio). Diese spiegeln sich aufgrund des Stichtags 31.12.2024 allerdings noch nicht in den nachfolgenden Kennzahlen wider. 

5.1.1 THG Kennzahlen

Zum 31.12.2024 beträgt die WACI (nach Scope 1 und 2) des Euro-Portfolios 0,5 Tonnen CO2e pro Mio EUR Bruttoertrag (siehe Tabelle 1). Auf Basis der nun vorliegenden THG-Daten für das Jahr 2023 wurden die THG-Kennzahlen zum Portfolio-Stichtag 31.12.2023 rückwirkend aktualisiert. Mit Ausnahme des Jahres 2024, dessen THG-Kennzahlen vorläufig noch auf den THG-Daten für 2023 beruhen, zeigt sich ein anhaltender und deutlicher Rückgang der WACI seit 2021. Rückläufig sind hierbei insbesondere die Scope 2Emissionen der Banken (siehe Abbildung 10). Hintergrund dürfte vor allem sein, dass die Banken vermehrt Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Tabelle 1: Überblick der THG – Kennzahlen zum Euro Portfolio

 

Portfolio zum Stichtag:

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

Portfoliobestand

(nach Nominalwert)

10,0 Mrd Euro

8,9 Mrd Euro

7,3 Mrd Euro

5,2 Mrd Euro

WACI

(in tCO2e/Mio EUR Bruttoertrag)

Scope 1 & 2

1,49
(86,4 %)

0,89
(92,3 %)

0,45
(94,1 %)

0,50
(96,5 %)

Total Carbon Emissions

(in tCO2e)

Scope 1 & 2

1.445,4
(80,0 %)

1.037,0
(87,0 %)

646,0
(80,2 %)

535,4
(96,5 %)

Carbon Footprint 

(in tCO2e/Mio EUR Investition)

Scope 1 & 2

0,18
(80,0 %)

0,13
(87,0 %)

0,11
(80,2 %)

0,11
(96,5 %)

Abdeckung (nach Portfoliovolumen) kursiv und in Klammern.

Quellen: ISS ESG eigene Daten und Berechnungen

Wird zu Vergleichszwecken der Durchschnitt der 50 größten europäischen Banken nach Marktkapitalisierung gemäß des Aktienindex STOXX Europe 600 Banks herangenzogen, erweist sich das Euro-Portfolio als etwa halb so THG-intensiv. 1 Auch bei den STOXX Europe 600 Banks entfällt der Rückgang der THG-Intensität größtenteils auf Scope 2.

Euro–Portfolio: WACI–Entwicklung (Scope 1 & 2)
Euro–Portfolio: WACI–Entwicklung (Scope 1 & 2)

Zum 31.12.2024 betragen die Total Carbon Emissions (nach Scope 1 und 2) 535,4 Tonnen CO2e. Die durch das Euro-Portfolio finanzierten THG-Emissionen sind somit weiterhin deutlich rückläufig. Dieser Effekt ist auch darin begründet, dass der Portfoliobestand zwischen Ende 2021 und Ende 2024 von 10,0 Mrd Euro auf 5,2 Mrd Euro zurückgegangen ist. Dennoch hat auch der Carbon Footprint (nach Scope 1 und 2) abgenommen, der die Total Carbon Emissions ins Verhältnis zum Portfoliovolumen setzt (von 0,18 in 2021 auf 0,11 Tonne CO2e pro Mio EUR Investition in 2024).

Allerdings repräsentieren die angeführten THG-Kennzahlen nur einen geringen Teil der gesamten THG-Emissionen im Zusammenhang mit dem Euro-Portfolio und sind daher von begrenzter Aussagekraft. Ursächlich ist, dass die Scope 1- und Scope 2-Emissionen unter anderem nicht die von Banken finanzierten THG-Emissionen beinhalten, da diese zu den Scope 3-Emissionen gehören. Die von den Banken offengelegten Scope 3-Angaben schließen ihre finanzierten THG‑Emissionen 2 jedoch selten mit ein: Zum Stichtag 31.12.2024 ist dies lediglich für rund 36 Prozent des Euro-Portfoliovolumens der Fall. Somit ermöglicht die Scope 3‑Datenlage derzeit trotz stetiger Verbesserungen weiterhin keine hinreichende Abdeckung des Euro-Portfolios. Vor diesem Hintergrund sieht die Bundesbank derzeit von einer Berichterstattung von Scope 3-Kennzahlen zum Euro-Portfolio ab.

5.1.2 Grüne und braune Anteile der Geschäftsaktivitäten

Die „grünen“ und „braunen“ Anteile eines Portfolios ergeben sich aus den Geschäftsaktivitäten der Unternehmen, die durch das Portfolio finanziert werden. Dabei wird berücksichtigt, wie hoch die Anteile grüner und brauner Geschäftsaktivitäten am Umsatz eines Unternehmens sind. Dem zugrunde liegt ein Klassifikationssystem von ISS ESG,welches in Anlehnung an die UN Sustainable Development Goals (SDGs) Geschäftsaktivitäten als umweltschutzfördernd („grün“) oder umweltschädigend („braun“) einstuft. Handelt es sich bei den finanzierten Unternehmen um Banken (wie beim Euro-Portfolio), werden anstelle der Anteile am Umsatz die Anteile am Geschäftsvolumen (einschließlich Kreditvergabe und Investitionen) angerechnet. Basierend auf diesen Anteilen wird für das Portfolio analog zur WACI-Methodik ein gewichteter Durchschnitt errechnet. 3

Für das Euro-Portfolio ergibt sich ein grüner Anteil von 1,8 Prozent (Abbildung 11). Der grüne Anteil liegt damit oberhalb des durchschnittlichen grünen Anteils der STOXX Europe 600 Banks (0,8 Prozent). 4 Er entfällt etwa zur Hälfte auf Finanzierungen, die vorrangig dem Klimaziel im Sinne der SDGs zugeordnet werden („Mitigating climate change“). Vorwiegend sind hierbei Finanzierungen von erneuerbaren Energien und Energieeffizienzmaßnahmen erfasst. Die andere Hälfte der grünen Geschäftsaktivitäten wird vorrangig dem Umweltziel „Promoting sustainable buildings“ zugeordnet, weist damit aber ebenfalls einen engen Klimabezug auf. Angerechnet sind hierbei Finanzierungen von als nachhaltig und/oder energieeffizient zertifizierten Immobilien. 

Euro–Portfolio: Grüne und braune Anteile
Euro–Portfolio: Grüne und braune Anteile

Der braune Anteil des Euro-Portfolios ist im Vergleich zum Vorjahr von 0,2 auf 0,5 Prozent gestiegen. Ursächlich hierfür ist vor allem, dass eine der Banken sich an der Finanzierung eines Flughafenausbaus beteiligt. Damit liegt der braune Anteil des Euro-Portfolio aber weiterhin unterhalb des Durchschnitts der STOXX Europe 600 Banks (1,2 Prozent). Letzterer ist größtenteils auf Kauffinanzierungen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zurückzuführen. Diese sind für die Geschäftsaktivitäten der Banken, deren Anleihen im Euro-Portfolio gehalten werden, nur von sehr geringer Bedeutung. 

Der überwiegende Anteil der Finanzierungen wird von ISS nicht als umweltschutzfördernd oder -schädigend angerechnet. Die Geschäftsbanken, welche Covered Bonds begeben, sind hinsichtlich der Transparenz ihrer Finanzierungstätigkeiten jedoch sehr heterogen. Potentielle zukünftige Ausweitungen ihrer nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungen könnten daher zur besseren Erfassung besonders klima- und umweltrelevanter Finanzierungstätigkeiten beitragen.

5.1.3 Einhaltung internationaler Normen und weitere Nachhaltigkeitsaspekte

Dem nachhaltigen Anlagekonzept für das Euro-Portfolio entsprechend, werden Wertpapieremittenten laufend auf die Einhaltung von Mindeststandards geprüft. Das Negativ-Screening auf Verstöße gegen internationale Normen beruht auf der normenbasierten Prüfung von Unternehmen durch den Nachhaltigkeitsdatenanbieter ISS ESG. Zum 31.12.2024 umfasst das Euro-Portfolio keine Wertpapiere von Unternehmen, bei denen ISS ESG erwiesene, schwerwiegende Verstöße gegen internationale Normen verzeichnet. In Bezug auf geächtete Waffen verzeichnet ISS ESG ebenfalls bei keinem der Unternehmen eine Beteiligung. Das Euro-Portfolio erfüllt damit die im nachhaltigen Anlagekonzept verankerten Mindeststandards.

Das nachhaltige Anlagekonzept für das Euro-Portfolio beinhaltet keine gezielten Ankäufe von Green Bonds oder vergleichbaren Anleiheformen. Entsprechend stellen Green Bonds zum 31.12.2024 mit 0,7 Prozent nur einen geringen Anteil des Portfoliovolumens. Vergleichbare Anleiheformen wie Social Bonds sind im Euro-Portfolio nicht enthalten.

5.2 Währungsreserven

Im Hinblick auf die Währungsreserven der Bundesbank prägen währungspolitisch motivierte Anforderungen die Anlagen. Die Währungsreserven umfassen Goldbestände, Forderungen an den IWF und Devisen. Letztere beinhalten überwiegend Anlagen in Staaten, wovon US‑Staatsanleihen den größten Anteil stellen. Daneben werden in den Devisen auch Anleihen von nationalen oder supranationalen Förder- und Entwicklungsbanken gehalten. Anlagen bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) werden nicht in die Berechnung der Kennzahlen einbezogen. 

5.2.1 Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken

Die Berechnung der nachfolgenden Kennzahlen zum Portfoliobestand an Anleihen von nationalen oder supranationalen Förder- und Entwicklungsbanken (siehe Tabelle 2) erfolgt methodisch analog zu den Betrachtungen des Euro-Portfolios.

Tabelle 2: Währungsreserven: Bestände an Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken

 

Zum Stichtag:

 

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

Portfoliobestand

(nach Nominalwert, in Mrd EUR)

2,03

2,16

2,07

2,02

5.2.1.1 THG-Kennzahlen

Im Vergleich zu Geschäftsbanken legen insbesondere supranationale Entwicklungsbanken nur vereinzelt ihre Scope 1- und 2-Emissionen offen. Somit lassen sich bislang keine THG‑Kennzahlen berechnen, die einen größeren Teil der Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken repräsentieren. Für den vorliegenden Bericht wird daher davon abgesehen, entsprechende Kennzahlen auszuweisen. Ebenso sind, wie beim Euro-Portfolio, keine hinreichenden Daten zu Scope 3-Emissionen von Banken verfügbar.

5.2.1.2 Grüne und braune Anteile der Geschäftsaktivitäten

Umfassende Erkenntnisse liegen hingegen zu den Geschäftsaktivitäten von Förder- und Entwicklungsbanken vor, einschließlich ihrer grünen und braunen Anteile. 5 Begünstigt wird die Datenverfügbarkeit durch einen mandatsbedingt hohen Transparenzgrad von Förder- und Entwicklungsbanken in Bezug auf ihre Finanzierungsaktivitäten. 

Der grüne Anteil der Geschäftsaktivitäten von Förder- und Entwicklungsbanken ist von Ende 2023 bis Ende 2024 von 17,0 auf 18,7 Prozent gestiegen und befindet sich damit weiterhin auf einem beträchtlichen Niveau (siehe Abbildung 12).

Förder- und Entwicklungsbanken (Währungsreserven): Güne und braune Anteile
Förder- und Entwicklungsbanken (Währungsreserven): Güne und braune Anteile

Der grüne Anteil entfällt größtenteils auf Finanzierungen, die primär dem Klimaziel im Sinne der SDGs zugeordnet werden („Mitigating climate change“). Diesbezüglich werden bei den Geschäftsaktivitäten der Förder- und Entwicklungsbanken unter anderem Finanzierungen von erneuerbaren Energien, Energieeffizienzmaßnahmen und Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel verzeichnet.

Der restliche grüne Anteil wird primär dem Umweltziel „Conserving water“ zugeordnet. Hierbei stellt vor allem die Finanzierung von Wasseraufbereitungsanlagen einen substanziellen Teil der Geschäftsvolumina der Förder- und Entwicklungsbanken dar. Primär biodiversitäts- und naturbezogenen Umweltzielen zugeordnet werden kleinere Anteile an den Finanzierungsaktivitäten. Sie dienen etwa Projekten zum Schutz von Ökosystemen an Land und in Gewässern. 

Der braune Anteil ist weiterhin auf einem niedrigen Niveau, gegenüber dem Vorjahr aber leicht gestiegen (von 1,1 auf 2,1 Prozent). Er entfällt auf Geschäftsaktivitäten, die dem Klimaziel („Mitigating climate change“) entgegenstehen. Deren Anstieg ist primär auf neue Finanzierungen supranationaler Entwicklungsbanken für den Ausbau des Luftfahrtsektors in Schwellenländern zurückzuführen. 

5.2.1.3 Einhaltung internationaler Normen und weitere Nachhaltigkeitsaspekte

Dem nachhaltigen Anlagekonzept für Devisen in den Währungsreserven entsprechend, werden Förder- und Entwicklungsbanken laufend auf die Einhaltung von Mindeststandards geprüft. Das Negativ-Screening auf Verstöße gegen internationale Normen beruht auf der normenbasierten Prüfung durch den Nachhaltigkeitsdatenanbieter ISS ESG. Zum Stichtag 31.12.2024 umfassten die Währungsreserven keine Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken, bei denen ISS ESG erwiesene, schwerwiegende Verstöße gegen internationale Normen verzeichnet. In Bezug auf geächtete Waffen verzeichnet ISS ESG ebenfalls keine Beteiligungen. Die Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken erfüllen damit die im nachhaltigen Anlagekonzept verankerten Mindeststandards.

Das nachhaltige Anlagekonzept für Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken in den Währungsreserven beinhaltet keine gezielten Ankäufe von Green Bonds oder vergleichbaren Anleiheformen. Entsprechend stellen Green Bonds zum 31.12.2024 mit 3,2 Prozent nur einen geringen Anteil des Anlagevolumens dar. Die Portfolioanteile der von den Förder- und Entwicklungsbanken als Social Bonds, Sustainability Bonds und Sustainability-Linked Bonds deklarierten Anleihen fallen höher aus. Jedoch sind sie nur in wenigen Fällen als im Einklang mit Standards der International Capital Markets Association (ICMA) deklariert und durch eine Second Party Opinion verifiziert (siehe Tabelle 3).

Tabelle 3: Währungsreserven: Anteile von Green, Social, Sustainability und Sustainability-Linked Bonds an gehaltenen Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken (nach Nominalwert)

 

Green

Social

Sustainability

Sustainability-Linked

Alle von Anleiheemittenten deklarierte – Bonds

3,2 %

7,1 %

45,0 %

4,8 %

Davon als im Einklang mit ICMA-Standards deklariert

3,2 %

0,2 %

30,3 %

0,0 %

Davon durch Second Party Opinion verifiziert

3,2 %

0,0 %

2,0 %

0,0 %

5.2.2 Anlagen in Staaten

Die in den Währungsreserven enthaltenen Anlagen in Staaten bestehen vor allem aus US-Staatsanleihen, welche die Klimakennzahlen somit besonders prägen (siehe Tabelle 4). Des Weiteren beinhalten sie Einlagen bei Zentralbanken entsprechender Staaten 6 und Anleihen von „Subsovereignsbzw. Gliedstaaten (Regionen eines Landes, zum Beispiel Bundesstaaten). Im Zuge der Aufnahme des Britischen Pfunds in die Währungsreserven der Bundesbank in 2024 umfassen die Anlagen erstmals auch Staatsanleihen des Vereinigten Königreiches (UK) und Einlagen bei der Bank of England.

Tabelle 4: Währungsreserven: Bestände an Anlagen in Sovereigns und Subsovereigns

 

Zum Stichtag:

 

31.12.2023

31.12.2024

Portfoliobestand

(nach Nominalwert, in Mrd EUR)

Gesamt

25,64

25,12

USA

21,64

19,95

Kanada

1,55

1,49

Japan

1,30

1,25

UK

0,00

1,20

Australien

0,88

0,94

China

0,27

0,28

Bei der Berechnung der meisten Klimakennzahlen (mit Ausnahme der Total Carbon Emissions und des Carbon Footprints) werden Subsovereigns als spezifische Entitäten behandelt. So werden bei Subsovereigns die entsprechenden regionalen THG-Emissionen oder Fördermengen fossiler Energieträger betrachtet und ins Verhältnis zum regionalen BIP nach KKP gesetzt. 

Im Vergleich zu den zuvor betrachteten Anlagen (Euro-Portfolio; Anleihen von Förder- und Entwicklungsbanken in den Währungsreserven) stimmen die THG-Kennzahlen in ihren Bezeichnungen und Zwecken zwar teilweise überein. Allerdings fließen bei Sovereigns und Subsovereigns teilweise abweichende Variablen in die Berechnungen ein z. B. (BIP nach KKP statt nach Umsatz). Die nachfolgenden Ergebnisse sind daher nur mit anderen Anlagen in Staaten vergleichbar.

5.2.2.1 THG-Kennzahlen

THG-Daten für Staaten weisen besonders lange Vorlaufzeiten auf. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung sind sie größtenteils bis 2022 und vereinzelt für 2023 verfügbar. Für die Jahre 2023 und 2024 beruhen die vorläufigen THG-Kennzahlen daher größtenteils auf Daten aus den Vorjahren. Die THG-Kennzahlen werden sowohl ohne als auch mit Einbeziehung des Sektors LULUCF berechnet. Zum 31.12.2024 beträgt die WACI der Anlagen in Staaten 215 Tonnen CO2e pro Mio EUR BIP nach KKP (siehe Abbildung 13).

Staaten (Währungsreserven): WACI aufgeschlüsselt nach Sektoren
Staaten (Währungsreserven): WACI aufgeschlüsselt nach Sektoren

Grundlage der Berechnungen sind hierbei die Netto-Emissionen der Staaten unter Berücksichtigung von LULUCF. In den Staaten, deren Anleihen als Währungsreserven gehalten werden, binden bzw. verhindern LULUCF zumeist größere THG-Mengen als sie ausstoßen. Verglichen hierzu fällt die weltweite Bilanz umgekehrt aus. 

Weitere Gründe für die im Vergleich zur weltweiten THG-Intensität (auf Basis von Daten für 2022) geringere WACI sind die Emissionen der Energiewirtschaft (die überwiegend bei der Erzeugung von Strom und Wärme anfallen) und der Landwirtschaft. Relativ zur Wirtschaftsgröße der Staaten fallen diese geringer aus als im weltweiten Durchschnitt. Höher als im weltweiten Durchschnitt sind dahingegen die relativen Emissionen durch den Verkehrssektor.

Im Zeitverlauf ist seit 2015 – dem Jahr des Pariser Klimaabkommens – die WACI der gehaltenen Staatsanleihen kontinuierlich zurückgegangen. Die Rückgänge erfolgen insbesondere in der Energiewirtschaft und im Verkehr, obwohl sie weiterhin die höchsten Emissionen aller Sektoren erzeugen. Als Staaten, die zu den Unterzeichnern des Pariser Klimaabkommen gehören, haben sich Kanada, Japan, Australien, China und das Vereinigte Königreich Ziele gesetzt, in der langen Frist Treibhausgasneutralität zu erreichen. Die USA verkündeten am 20. Januar 2025, vom Pariser Klimaabkommen zurückzutreten.

Bei der Interpretation der bisherigen WACI-Reduktion ist zu berücksichtigen, dass die WACI – wie auch andere THG-Kennzahlen – dem Risiko unterliegt, durch Inflation nach unten verzerrt zu werden. Beispielsweise würde ein inflationsbedingter Anstieg des BIPs trotz gleichbleibender THG-Emissionen zu einer WACI-Reduktion führen. Die nachfolgend untersuchten Verzerrungseffekte betreffen auch andere Anlageklassen. In Bezug auf Staaten können sie anhand von makroökonomischen Daten jedoch vergleichsweise klar identifiziert werden.

Die bislang angewandte Berechnungsweise der WACI für Staaten verwendet als finanzielle Bezugsgröße das BIP nach KKP. Letztere spiegelt allerdings nur relative Kaufkraftänderungen zwischen Staaten wider. Die zusätzliche Berechnung der WACI mit dem realen BIP nach KKP berücksichtigt zudem den Preisanstieg in allen betrachteten Staaten. Als Basisjahr dient dabei 2015. Wird das BIP für alle darauf folgenden Jahre nach diesem Ansatz inflationsbereinigt, so ergibt sich bis 2024 anstelle einer WACI-Reduktion um nominal 40,3 Prozent lediglich eine WACI-Reduktion um real 25,3 Prozent (siehe Abbildung 14). Ein erheblicher Teil der Reduktion ließe sich daher mit der Inflation erklären. Insbesondere ab 2022 ist infolge der stark gestiegenen Inflationsraten eine verstärkte Divergenz zu verzeichnen.

Staaten (Währungsreserven): WACI–Reduktion seit 2015 nur zum Teil durch Emissionsrückgang
Staaten (Währungsreserven): WACI–Reduktion seit 2015 nur zum Teil durch Emissionsrückgang

Die Pro-Kopf-Emissionen ermöglichen eine zusätzliche Einordnung: Wird anstelle des BIPs die Bevölkerungszahl als Bezugsgröße verwendet, fällt die WACI-Reduktion mit 15,4 Prozent zwischen 2015 und 2024 noch einmal deutlich geringer aus. Dabei hat die Divergenz ab 2021 besonders zugenommen. Die im Vergleich zur WACI weitestgehend stabilen Pro-Kopf-Emissionen deuten darauf hin, dass die WACI-Reduktion der letzten Jahre primär auf nominales, aber auch auf reales Wirtschaftswachstum zurückzuführen ist. Mit Blick auf die einzelnen Staaten erwiesen sich deren THG-Emissionen seit 2021 tatsächlich mehrheitlich als stagnierend.

Eindeutig auf Portfolioveränderungen können hingegen die Rückgänge von WACI und Pro-Kopf-Emissionen zwischen 2023 und 2024 zurückgeführt werden. Mit Ausnahme der Portfoliobestände basieren die Kennzahlen vorläufig noch auf identischen Daten. Die geringen, aber sichtbaren Rückgänge der Kennzahlen sind vor allem in der Aufnahme von Staatsanleihen des Vereinigten Königreichs in die Währungsreserven und der hierfür erfolgten Umschichtung von US-Staatsanleihen begründet.

Die Aufschlüsselung der WACI nach Ländern in Abbildung 15 zeigt, dass die THG-Intensität des Vereinigten Königreichs deutlich unterhalb der gewichteten durchschnittlichen THG-Intensität bzw. der WACI der gesamten Anlagen in Staaten liegt. In erster Linie ist die WACI jedoch weiterhin von US-Staatsanleihen geprägt, die mit einem Nominalwert von umgerechnet knapp 20 Mrd Euro den überwiegenden Teil der Anlagen in Staaten stellen. 

Staaten (Währungsreserven): WACI aufgeschlüselt nach Ländern und Sektoren
Staaten (Währungsreserven): WACI aufgeschlüselt nach Ländern und Sektoren

Die Total Carbon Emissions sanken von 2018 bis 2024 nach beiden Berechnungsmethoden – sowohl mit BIP nach KKP als auch mit der Staatsverschuldung als Bezugsgröße (siehe Abbildung 16). Für den Carbon Footprint, der die Total Carbon Emissions in Relation zum Portfoliovolumen setzt, ergibt sich angesichts des weitgehend stabilen Portfoliovolumens im Zeitraum 2018 bis 2024 ein sehr ähnliches Bild (siehe Abbildung 17). In der langfristigen Betrachtung ist zudem festzustellen, dass das BIP nach KKP und die Staatsverschuldung sich (relativ) annähern, so dass die Abweichung zwischen den Berechnungsmethoden sich zunehmend verkleinert.

Staaten (Währungsreserven): Total Carbon Emissions nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden
Staaten (Währungsreserven): Total Carbon Emissions nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden
Staaten (nach Währungsreserven): Carbon Footprint nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden
Staaten (nach Währungsreserven): Carbon Footprint nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden

5.2.2.2 Fördermengen fossiler Energieträger

Die Betrachtung von Fördermengen fossiler Energieträger ermöglicht zusätzliche Aufschlüsse über die Klimabilanz von Anlagen in Staaten. So sind mit dem Export von fossilen Energieträgern durch diese Staaten indirekte Emissionen verbunden, die in den verfügbaren THG-Daten nicht berücksichtigt werden. Zudem können sich aus potentiellen wirtschaftlichen Abhängigkeiten kohle-, erdöl- und erdgasproduzierender Länder und Regionen von entsprechenden Wirtschaftszweigen finanzielle Risiken ergeben.

Hinsichtlich der gehaltenen Staatsanleihen liegt die Fördermenge an Kohle relativ zur Wirtschaftsgröße zum 31.12.2024 deutlich unter dem globalen Durchschnitt (siehe Abbildung 18). Dahingegen übersteigen sowohl die Fördermenge an Erdöl als auch die Fördermenge an Erdgas relativ zur Wirtschaftsgröße das weltweite Niveau. Mit Blick auf die Entwicklung seit 2015 ist zu verzeichnen, dass sich die Fördermenge an Kohle relativ zur Wirtschaftsgröße mehr als halbiert hat. Die Fördermengen an Erdöl und Erdgas relativ zur Wirtschaftsgröße weisen im Vergleich zu 2021 leichte Rückgänge auf, die zum Teil auf die Aufnahme von Staatsanleihen des Vereinigten Königreichs in die Währungsreserven zurückzuführen sind. 

Staaten (Währungsreserven): Fördermengen fossiler Energieträger (relativ zur Wirtschaftsgröße)
Staaten (Währungsreserven): Fördermengen fossiler Energieträger (relativ zur Wirtschaftsgröße)

5.2.2.3 Weitere Nachhaltigkeitsaspekte

Das nachhaltige Anlagekonzept für die Anlagen in Staaten in den Währungsreserven beinhaltet keine gezielten Ankäufe von Green Bonds (oder vergleichbaren Anleiheformen). Entsprechend stellen Green Bonds zum 31.12.2024 nur einen sehr geringen Anteil des Anlagevolumens: Je nach Definition beträgt er zwischen 0,09 Prozent (durch Second Party Opinion verifizierter Einklang mit ICMA-Standards) und 0,57 Prozent (von Anleiheemittenten deklarierte Green Bonds). Vergleichbare Anleiheformen wie Social Bonds befinden sich nicht unter den in den Währungsreserven gehaltenen Staatsanleihen.

Im Hinblick auf physische Klimarisiken ist die Bundesbank zum Zeitpunkt der Berichterstellung im Zuge, ihre Datenbasis zu erneuern und auszuweiten. Für bisherige Erkenntnisse ist daher vorerst auf das Kapitel 5.2.2.3 des Klimaberichts aus dem Vorjahr zu verweisen, welches entsprechende Kennzahlen zu Staaten umfasst. Für künftige Berichte sieht die Bundesbank erweiterte Analysen vor.

5.2.3 Goldbestände der Bundesbank

Für die nachfolgend ausgewiesenen THG-Kennzahlen wird ein hypothetischer Ansatz angewendet. 7 Hierbei wird eine Goldmenge angenommen, die dem Goldbestand der Bundesbank entspricht und entsprechend dem weltweiten Mix der heutigen Goldproduktion gewonnen wurde. Dazu wurden Studienergebnisse und Finanzmarktberichte zur THG‑Bilanz der Goldproduktion der Gegenwart oder der jüngeren Vergangenheit herangezogen. Um die unterschiedlichen Ergebnisse in der Literatur zur THG-Bilanz der Goldproduktion abzubilden, werden die nachfolgenden Kennzahlen in Intervallen ausgewiesen. 

Zum Stichtag 31.12.2024 betrugen die Goldbestände der Bundesbank 3.352 Tonnen. Für diese Goldmenge beliefe sich der absolute THG-Fußabdruck nach dem hypothetischen Ansatz auf 52,7 bis 90,7 Mio Tonnen CO2e. Relativ zum Marktwert der Goldbestände zum 31.12.2024 in Höhe von 270,6 Mrd Euro entspräche dies einem Carbon Footprint von 195 bis 335 Tonnen CO2e pro Mio Euro Investition. Verteilt auf die durchschnittliche Haltedauer der Goldbestände der Bundesbank von bisher rund 62 Jahren würde der Carbon Footprint jährlich etwa drei bis fünf Tonnen CO2e pro Mio Euro Investition betragen.

Gegenüber dem Vorjahr hat sich dieser „annualisierte“ Carbon Footprint der Goldbestände deutlich verkleinert. Dies ist geringfügig in der fortschreitenden Haltedauer begründet, vor allem aber durch den erheblichen Anstieg des Goldpreises begünstigt worden: Hierdurch schreibt der Carbon Footprint den Goldbeständen eine gemessen am Anlagewert höhere THG-Effizienz zu. Die (hypothetisch) angefallene Emissionsmenge, die durch den absoluten THG-Fußabdruck abgebildet wird, wird von der Entwicklung des Goldpreises hingegen nicht beeinflusst.

5.3 Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Unternehmensanleihen und Covered Bonds

Die Bundesbank berichtet erstmals über THG-Kennzahlen zu geldpolitischen Beständen des Eurosystems an Covered Bonds und Unternehmensanleihen. Auf nationale Zentralbanken des Eurosystems werden die Einkünfte und Risiken aus diesen Beständen gemäß ihrer gewogenen 8 Anteile am Kapital der EZB aufgeteilt (auf Basis von Kapitalschlüsseln). Mit Blick auf diese Bestände hat sich das Eurosystem daher darauf verständigt, dass auch die Aufschlüsselung der Total Carbon Emissions nach nationalen Zentralbanken gemäß deren Kapitelschlüsseln erfolgen kann. Relative THG-Kennzahlen wie die WACI und der Carbon Footprint werden unabhängig von der Portfoliogröße ausgewiesen und sind daher für alle Zentralbanken des Eurosystems identisch. Sie werden zentral von der EZB für das Eurosystem berechnet.

Die nachfolgenden THG-Kennzahlen wurden der Bundesbank von der EZB bereitgestellt. Sie werden ebenso wie weitere Kennzahlen zu den geldpolitischen Beständen des Eurosystems auch im diesbezüglichen Klimabericht der EZB veröffentlicht. Die zugrundeliegenden Daten zu Scope 1-, 2- und 3-Emissionen wurden von den Wertpapieremittenten offengelegt oder von Datenanbietern modelliert, wobei offengelegte Emissionsdaten bevorzugt werden. Im Hinblick auf Scope 3 werden die Total Carbon Emissions auf Basis der aktuellsten verfügbaren Daten im Hauptteil des vorliegenden Berichts offengelegt. Scope 3-Kennzahlen für vorherige Jahre werden im Anhang IV berichtet, da die Belastbarkeit und die Vergleichbarkeit von länger zurückliegenden Daten begrenzt sind. Ursächlich sind unter anderem die erhebliche Unsicherheit modellierter Scope 3-Daten, die je nach Datenanbieter deutlich voneinander abweichen können, sowie methodische Weiterentwicklungen im Laufe der Zeit. Trotz dieser Einschränkungen hat das Eurosystem beschlossen, ab 2025 die Total Carbon Emissions nach Scope 3 im Hauptteil des Berichts auszuweisen. Künftig dürfte die stetige Ausweitung der Offenlegungen von Wertpapieremittenten die Vergleichbarkeit von Zeitreihendaten verbessern.

5.3.1 Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Covered Bonds

Für geldpolitische Zwecke hält das Eurosystem im Rahmen von CBPP3 (Third Covered Bond Purchase Programme) und PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) Covered Bonds. Nach Nominalwert erreichten entsprechende Covered Bonds-Bestände des Eurosystems in 2022 ihren Höhepunkt und gehen seitdem zurück (siehe Tabelle 5). Zum Ende 2024 beliefen sie sich auf 258,6 Mrd Euro. Gemäß dem gewogenen Kapitalanteil der Bundesbank an der EZB können 26,63 Prozent der mit diesen Beständen verbundenen THG-Emissionen auf die Bundesbank verteilt werden.

Tabelle 5: Covered Bonds in geldpolitischen CBPP3- und PEPP-Portfolios

 

Portfolio zum Stichtag:

 

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

Eurosystem-Bestand

(nach Nominalwert, in Mrd EUR)

285,1

299,3

305,6

290,8

258,6

Kapitelschlüssel der Bundesbank

26,36 %

26,36 %

26,36 %

26,15 %

26,63 %

WACI des Bundesbank-Anteils

(in tCO2e/Mio EUR Bruttoertrag)

Scope 1 & 2

2,6
(86 %)

2,0
(92 %)

1,4
(94 %)

0,9
(93 %)

0,9
(96 %)

Scope 3

Siehe Anhang IV – Tabelle 7

Total Carbon Emissions des Bundesbank-Anteils 

(in tCO2e)

Scope 1 & 2

26.611
(83 %)

22.129
(88 %)

17.753
(89 %)

14.533
(90 %)

12.324
(93 %)

Scope 3

Siehe Anhang IV – Tabelle 7

23,7 Mio
(93 %)

Carbon Footprint des Bundesbank-Anteils

(in tCO2e/Mio EUR Investition)

Scope 1 & 2

0,4
(83 %)

0,3
(88 %)

0,2
(89 %)

0,2
(90 %)

0,2
(93 %)

Scope 3

Siehe Anhang IV – Tabelle 7

Abdeckung (nach Portfoliovolumen) Kursiv in Klammern.
Quellen: ISS ESG, Berechnungen der EZB und der Deutschen Bundesbank.

Abbildung 19 zeigt auf, dass die WACI und der Carbon Footprint nach Scope 1 und 2 in der langfristigen Betrachtung deutlich rückläufig sind. Zugleich wird anhand der Total Carbon Emissions deutlich, dass Scope 3 fast die gesamten mit Covered-Bonds-Beständen verbundenen Emissionen im Jahr 2024 stellt (siehe Tabelle 5).

Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Covered Bonds: WACI und Carbon Footprint des Bundesbank-Anteils
Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Covered Bonds: WACI und Carbon Footprint des Bundesbank-Anteils

5.3.2 Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Unternehmensanleihen

Die vom Eurosystem für geldpolitische Zwecke gehaltenen Unternehmensanleihen sind im Rahmen von CSPP (Corporate Sector Purchase Programme) und PEPP angekauft worden. Sie wurden in der Regel von Unternehmen realwirtschaftlicher Sektoren begeben. Ebenso wie bei Covered Bonds nehmen auch die geldpolitischen Bestände des Eurosystems an Unternehmensanleihen seit 2022 ab (siehe Tabelle 6). Zum Ende 2024 betragen die Bestände 331,4 Mrd Euro. Hiervon werden 26,63 Prozent gemäß dem Kapitalschlüssel nachfolgend als Anteil der Bundesbank betrachtet. Auf die Total Carbon Emissions übertragen bedeutet dies, dass 8,8 Mio tCO2e an Scope 1- und 2-Emissionen und 65,3 Mio tCO2e an Scope 3-Emissionen dem Bundesbank-Anteil zugewiesen werden können. Damit ist die THG-Bilanz der Unternehmensanleihen bzw. der begebenden Unternehmen größtenteils von Scope 3 geprägt, wenngleich in einem geringeren Maße als die THG-Bilanz der Bestände an Covered Bonds. 

Tabelle 6: Unternehmensanleihen in geldpolitischen CSPP- und PEPP-Portfolios

 

Portfolio zum Stichtag:

 

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

Eurosystem-Bestand

(nach Nominalwert, in Mrd EUR)

287,5

345,5

385,2

367,2

331,4

Kapitalschlüssel der Bundesbank

26,36 %

26,36 %

26,36 %

26,15 %

26,63 %

WACI des Bundesbank-Anteils

(in tCO2e/Mio EUR Bruttoertrag)

Scope 1 & 2

289
(96 %)

266
(96 %)

184
(96 %)

167
(96 %)

165
(93 %)

Scope 3

Siehe Anhang IV – Tabelle 8

Total Carbon Emissions des Bundesbank-Anteils 

(in tCO2e)

Scope 1 & 2

12,5 Mio
(96 %)

14,6 Mio
(95 %)

14,8 Mio
(96 %)

10,6 Mio
(96 %)

8,7 Mio
(92 %)

Scope 3

Siehe Anhang IV – Tabelle 8

65,3 Mio
(92 %)

Carbon Footprint des Bundesbank-Anteils

(in tCO2e/Mio EUR Investition)

Scope 1 & 2

172
(96 %)

168
(95 %)

152
(96 %)

116
(96 %)

108
(92 %)

Scope 3

Siehe Anhang IV – Tabelle 8

Abdeckung (nach Portfoliovolumen) Kursiv in Klammern.

Quellen: ISS ESG, Berechnungen der EZB und der Deutschen Bundesbank.

Die aktuellsten verfügbaren THG-Daten beziehen sich auf das Jahr 2023. Für dieses Jahr erweisen sich die relativen THG-Kennzahlen WACI und Carbon Footprint, die für alle Eurosystem-Zentralbanken identisch sind, im Hinblick auf Scope 1- und 2-Emissionen als rückläufig (siehe Abbildung 20). Mit Blick auf die WACI sind die Rückgänge im größeren Maße auf Abnahmen der THG-Intensitäten auf Ebene der Unternehmen und teils auf Portfolioumschichtungen zurückzuführen, die von 2021 bis 2024 erfolgten. Zu Ersteren könnten jedoch auch inflationsbedingte nominale Umsatzsteigerungen beitragen. 9  

Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Unternehmensanleihen: WACI und Carbon Footprint des Bundesbank-Anteils
Geldpolitische Bestände des Eurosystems an Unternehmensanleihen: WACI und Carbon Footprint des Bundesbank-Anteils
Diese und weitere Befunde und Kennzahlen zu geldpolitischen Beständen des Eurosystems werden im entsprechenden Klimabericht der EZB dargelegt, der die Quelle für die oben angeführten THG-Kennzahlen darstellt.

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